Der Windanlagenbauer Siemens Gamesa befindet sich aktuell in einer schwierigen Phase. Einerseits müssen die Kosten gesenkt werden, um die andauernden Verluste einzudämmen. Andererseits muss aber auch viel Geld in die Forschung investiert werden, um technologisch führend zu bleiben. Denn dies ist die Voraussetzung, um in Zukunft dann doch Geld zu verdienen. Um die Sparanstrengungen will sich der Mutterkonzern Siemens Energy nun verstärkt kümmern und hat daher die vollständige Übernahme des Gemeinschaftsunternehmens angekündigt. Die Ingenieure des Konzerns wiederum tüfteln eifrig an weiteren Verbesserungen. Im Fokus steht dabei unter anderem die Offshore-Windturbine 14-222 DD. Diese soll im Jahr 2024 auf den Markt kommen. Es existieren allerdings schon erste Prototypen, die auf dem Meer unter realistischen Bedingungen getestet werden und auch schon Ökostrom produzieren. Während dieser Tests konnte nun ein neuer Rekordwert erreicht werden.


Bild: Siemens Gamesa

Der Power Boost kann noch einmal für zusätzliche Leistung sorgen

Konkret geht es um die Menge an Strom, die innerhalb von 24 Stunden produziert wird. Naturgemäß ist dieser Wert von einer Reihe an Faktoren abhängig. Neben der Windstärke spielt aber eben auch die Leistungsfähigkeit der Turbine eine Rolle. In diesem Punkt konnte die neue 14-MW-Turbine von Siemens Gamesa nun überzeugen. Denn innerhalb eines Tages wurden mit dem Prototyp 359 Megawattstunden Strom produziert. Wer sich darunter nicht viel vorstellen kann: Rein rechnerisch reicht dies aus, um mit einem Tesla Model 3 stolze 1,8 Millionen Kilometer weit zu fahren. Zukünftig könnten zudem noch weitere Rekorde möglich werden. Denn die neu entwickelte Turbine soll über einen sogenannten Power Boost verfügen, mit dem die Kapazität sogar auf 15 MW steigt. Natürlich kommt bei den mit ihr ausgestatteten Offshore-Windrädern auch eine weitere Innovation des Konzerns zum Einsatz: Die verwendeten Rotorblätter sind vollständig recycelbar.

Die Turbine soll im Jahr 2024 auf den Markt kommen

Verbesserungen in Sachen Leistungsfähigkeit und Effizienz von Windkraftanlagen werden dringend benötigt. Denn nicht nur an Land werden so langsam die Flächen knapp. Außerdem senkt es die Kosten, wenn weniger Windräder für die gleiche Menge an Ökostrom aufwändig installiert werden müssen. Abnehmer für die neue Rekord-Turbine hat Siemens Gamesa daher auch schon reichlich gefunden. So sollen entsprechende Windräder unter anderem vor den Küsten Schottlands, Taiwans und den Vereinigten Staaten installiert werden. Nun muss sich nur noch zeigen, ob aus der technischen Innovation tatsächlich ein wirtschaftlich erfolgreiches Produkt wird. Denn auch in der Vergangenheit mangelte es dem Konzern nur selten an Aufträgen. Der hohe Konkurrenzdruck in der Branche und hausgemachte Fehler sorgten allerdings dafür, dass diese mehr Kosten als Einnahmen mit sich brachten. Auch in diesem Punkt will das Unternehmen zukünftig aber nachhaltiger agieren.


Via: Electrek

1 Kommentar

  1. Der Frager

    11. Oktober 2022 at 16:00

    „um mit einem Tesla Model 3 stolze 1,8 Kilometer weit zu fahren“???

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