Die Elektromobilität fasst in Deutschland immer stärker Fuß. So haben nicht nur alle namhaften deutschen Hersteller inzwischen eigene Modelle mit Elektroantrieb im Angebot. Auch Tesla entschied sich für den Bau einer Fabrik in der Nähe von Berlin. Der Aufschwung reicht zudem noch deutlich weiter in der Wertschöpfungskette zurück. So ist Deutschland inzwischen zum europäischen Hotspot in Sachen E-Auto-Batterien geworden. Mehr als ein Dutzend Fabriken werden bereits gebaut oder befinden sich zumindest in der Planung. Teilweise werden dabei auch die Batteriezellen vor Ort produziert – was eigentlich als Domäne der asiatischen Anbieter galt. Die Firma Rock Tech geht in Brandenburg nun sogar noch einen Schritt weiter: Dort soll Europas größte Lithium-Fabrik entstehen. In dieser wird der wertvolle Rohstoff so weiterverarbeitet, dass er anschließend seine Funktion in den Batterien von Elektroautos wahrnehmen kann.


Bild: Mondalor [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]

Der Preis für Lithium erreicht immer neue Rekordstände

In der rund sechzig Kilometer von Teslas neuem Werk entfernten Fabrik sollen den aktuellen Planungen zufolge ab dem Jahr 2024 24.000 Tonnen Lithium verarbeitet werden. Dies würde für die Batterien von rund 500.000 Elektroautos ausreichen. Momentan verhandelt das deutsch-kanadische Unternehmen noch mit potenziellen Abnehmern. Beliefert werden sollen zukünftig zunächst vor allem europäische Kunden. Die Nachfrage nach Lithium ist aktuell extrem hoch. Die Folge: Aktuell erreicht der Preis für den Rohstoff regelmäßig neue Rekordwerte. Weitere Preisanstiege dürften nur zu verhindern sein, wenn es gelingt, das Angebot an Lithium auf dem Weltmarkt zu erhöhen. Neben den Minen, in denen der Rohstoff abgebaut wird, spielen dabei eben auch die Fabriken zur Weiterverarbeitung eine wichtige Rolle. Projekte wie von Rock Tech in Brandenburg sind daher enorm wichtig, um die Wende hin zur Elektromobilität weiter voranzutreiben.

Langfristig soll der Rohstoff aus alten Batterien gewonnen werden

Zu Beginn wird das Lithium zunächst noch in Kanada abgebaut und dann zur Weiterverarbeitung nach Europa gebracht. Perspektivisch will sich das Unternehmen aber eine ganz neue Rohstoffquelle erschließen: Ausrangierte alte E-Auto-Batterien sollen recycelt werden und so als Lithium-Lieferant dienen. Die Anlagen in der neuen Fabrik werden von Beginn an so konzipiert, dass die Wiederverwertung der Rohstoffe problemlos möglich ist. Aktuell allerdings bringt der Ansatz noch ein Problem mit sich: Weil der Markt für Elektroautos extrem stark wächst, werden schlicht deutlich mehr neue Batterien benötigt als alte ausrangiert werden. Auf lange Sicht dürfte sich diese Problematik aber von alleine lösen. So geht man bei Rock Tech momentan davon aus, dass man in rund zehn Jahren keine eigenen Lithium-Minen mehr benötigen wird. Stattdessen könnte das Metall dann ausschließlich aus alten Batterien gewonnen werden.


Via: Handelsblatt

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