Die künstliche Intelligenz ChatGPT ist eingeschlagen wie eine Bombe. Steht eine Revolution im Internet bevor? Wird der Chat-Bot Königin Google stürzen, mutiert er zum Alwissimus, der Tausende menschliche Arbeitsplätze ersetzt? Sam Altmann, Chef von OpenAI und damit auch Herr der umschwärmten KI, legt im Interview die Bremse ein. Das Upgrade GPT-4, das derzeit in den Startlöchern steht, sei viel zahmer als alle erwarten.


Beginnt das Zeitalter der KI?

Auf GPT-3 folgt das »revolutioniäre« GPT-4

Mit ChatGPT kannst du dich schriftlich unterhalten, er beantwortet deine Fragen, schreibt sogar kleine Geschichten und, ja, auf Anfrage auch so etwas wie Gedichte. Besonders tiefgreifend sind seine Ergüsse (noch) nicht, aber als relativ oberflächliche Informationsgrundlage dürften sie reichen. Quellenangaben serviert die KI allerdings nicht, sie kann durchaus falsch liegen oder Fakten in schräge Beziehungen setzen. Trotzdem ist ihr Verständnis- und Sprachvermögen für einen Algorithmus erstaunlich gut – und soll bald mit einem Schlag noch besser werden. Das unterlegte Sprachmodell GPT-3 ist schon einige Jahre alt, nun kommt das Nachfolgermodell GPT-4 ins Spiel, um mehr Potential des Bots auszuschöpfen.

Das neue Sprachmodell soll 100 Billionen Parameter umfassen

Gerüchte kursieren, ChatGPT liefere bald schon die Grundlage für eine Articifial General Intelligence (AGI), eine künstliche allgemeine Intelligenz mit menschlich anmutendem Begriffsvermögen und einer entsprechenden Lernbereitschaft. Das neue Sprachmodell soll angeblich 100 Billionen Parameter umfassen, während GPT-3 derzeit mit nur 175 Millionen Parameter klarkommt. Auf eine Revolution folgt also sogleich die nächste? Sam Altmann nimmt den hochtrabenden Spekulationen den Wind aus den Segeln: »Die Leute betteln geradezu darum, enttäuscht zu werden – und das wird auch passieren«, meint er. Dass der ChatBot sich zum Vorläufer einer AGI entwickle, sei unrealistisch. Er wüsste nicht einmal, wo sich die Grenze zu einer solchen KI befände. Viel Geld stünde auch nicht zur Verfügung, das Bezahlmodell des ChatBots für 42 Dollar im Monat sei in Entwicklung.


Microsoft möchte die KI immerhin in seinen Cloud-Dienst Azure einbinden, der Konzern gilt als einer der wichtigsten Sponsoren dieses Projekts. Die Suchmaschine Bing erhält ebenfalls ein ChatGPT-Upgrade. Bei Google herrscht entsprechend Unruhe, Google-CEO Sundar Pichai bat aufgeregt die beiden Gründerväter Sergey Brin und Larry Page zum Gespräch, die längst aus dem Betrieb ausgeschieden waren. Vielleicht geht es der Königin aller Suchmaschinen doch noch an den Kragen …

Quelle: t3n.de

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