Im Sommer vergangenen Jahres verabschiedete die Bundesregierung eine nationale Wasserstoffstrategie. Diese soll sicherstellen, dass die Transformation weg von fossilen Energieträgern und hin zu einer Wasserstoffwirtschaft möglichst ohne größere Brüche verläuft. So soll die deutsche Wirtschaft auch weiterhin international konkurrenzfähig bleiben. Dies wiederum ist die Voraussetzung dafür, dass die gut bezahlten Arbeitsplätze in der Industrie nicht verloren gehen. Nun hat die Politik den Startschuss gegeben für ein erstes Projekt im Rahmen der breit angelegten Strategie. So will die Bundesregierung innerhalb der nächsten drei Jahre insgesamt 290 Millionen Euro zur Verfügung stellen, um ein Deutsches Wasserstoffzentrum ins Leben zu rufen. Bei der Standortwahl entschied man sich für einen gewissen Pragmatismus: Es wird jeweils im Norden, Osten, Westen und Süden des Landes eigene Ableger geben. Diese konzentrieren sich dann jeweils auf eigene Schwerpunkte.


Das Zentrum soll kleinen und mittelgroßen Unternehmen helfen

Beispiel: In Duisburg werden sich die Experten des Wasserstoffzentrums vor allem mit der Nutzung bei Schwer- und Nutzfahrzeugen beschäftigen. Tatsächlich gibt es in diesem Punkt selbst bei den deutschen Lastwagenbauern sehr unterschiedliche Meinungen. Neben dem klassischen LKW sollen aber auch Lösungen für Züge, Schiffe und Flugzeuge in den Blick genommen werden. Die drei weiteren Standorte werden sich ebenfalls auf bestimmte Bereiche konzentrieren. Allen gemeinsam ist die aber die Zielvorgabe: Es soll Entwicklungs- und Testarbeit geleistet werden, die auf dem freien Markt so zunächst nicht refinanzierbar ist. Dies wiederum soll das Leben von Startups sowie kleinen und mittelgroßen Unternehmen erleichtern, die so schneller wettbewerbsfähig werden können. Gleichzeitig soll die Arbeit der Fachleute dazu führen, dass internationale Standards etabliert werden. Dies wiederum würde dann beispielsweise den Export von Technologieprodukten vereinfachen.


Auch die Bundesländer werden sich finanziell engagieren

Verantwortlich für die Förderung ist das Bundesverkehrsministerium mit Minister Andreas Scheuer (CSU). Dieser zeigte sich dann auch recht euphorisch: „Mit der heutigen Entscheidung gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg, Deutschland zum ‚Wasserstoffland‘ zu machen.“ Fraglich ist allerdings, ob die zur Verfügung gestellten 290 Millionen Euro dafür wirklich ausreichen. Immerhin handelt es sich um nicht einmal 25 Millionen Euro pro Jahr und Standort. Dies scheint auch der Minister so zu sehen. Er kündigte daher an, dass auch die Bundesländer finanzielle Unterstützung leisten werden. Hier wurden aber noch keine konkreten Summen benannt. Zu bedenken ist zudem, dass das Deutsche Wasserstoffzentrum nur ein kleiner Teil der gesamten Wasserstoffstrategie ist. Bei anderen Projekten wird über ganz andere Summen diskutiert. So würde die Umstellung der Stahlproduktion auf Wasserstoff aktuell eine zweistellige Milliardensumme kosten. Die Unternehmen alleine können dies allerdings nicht stemmen. Gut möglich, dass auch hier der Staat unterstützend eingreift.

Via: BMVi

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