Unsere Gesellschaft ist in Gruppen und Lebensstile unterteilt. Es gibt Reiche und Arme, Singles, Hausfrauen, Teenager, Pensionisten, uvm. Bis in die 70er Jahre hinein lebten die meisten Menschen ihr Leben sogar gemäß einer dreiteiligen Normal-Biographie in einem linearen und stufenmäßigen Ablauf:

  1. Jugend (als Ausbildungszeit)
  2. Berufstätigkeit und Familienzeit (als Reproduktionsphase)
  3. Ruhestand

Doch all diese Lebensstile sind schon seit längerem bekannt und werden auch im Marketing als Segmentierungsinstrumente eingesetzt. Eine Studie des Zukunftsinstitutes hat nun aber eine Liste von neuen Lebensstilen entwickelt, welche bis 2020 noch mehr Platz in unserer Gesellschaft einnehmen werden.


Die wichtigsten Lebensstile von morgen:

  • CommuniTeens (ca. 3,2 Mio.)

CommuniTeens sind Teamplayer und Individualisten zugleich, die sich in einer globalisierten Welt via Internet und Mobiltelefonen ihre Gemeinschaftsorte nach Interessen und Themen aussuchen.

  • Inbetweens (ca. 1,7 Mio.)

Durch ihren holprigen und verzögerten Berufseinstieg (Praktika, befristete Jobverträge, Projektarbeit oder Freiberuflichkeit) leben die Inbetweens in einem Zustand permanenter Mobilität und Umorientierung, der auch ihre privaten Beziehungen prägt.

  • Young Globalists (ca. 1,3 Mio.)

Young Globalists kennen keine Grenzen: Die Welt ist ihre Arbeitsplatz und so haben sie meist auch ein weltweites Netzwerk von Kollegen und Freunden. Für sie ist nicht nur Geld wichtig, sondern auch die sportliche Herausforderung und der schöpferische Gestaltungsspielraum.

  • Latte-Macchiato-Familien (ca. 1,9 Mio.)

Die Latte-Macchiato-Familien zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihren urbanen Lifestyle, wie z.B. den Latte Macchiato im Straßencafe, ins Familienleben transferieren.

  • Super-Daddys (ca. 2,9 Mio.)

Die Super-Daddys sind pragmatische Idealisten. Sie versuchen den beruflichen Erfolg, persönliches Glück, Zusammensein mit den Kindern, ein intaktes Familienleben und persönliche Selbstverwirklichung unter „eine Hut zu bekommen“.

  • VIB-Familien (ca. 1,7 Mio.)

Bei den VIB-Familien (Very-Important-Baby) ist die Familienplanung mit Ende 30 noch nicht abgeschlossen, sondern beginnt häufig erst, nachdem an sich beruflich und sozial etabliert hat und jetzt Zeit und Lust auf Familie mit Kindern hat.

  • Netzwerk-Familien (ca. 2,8 Mio.)

Netzwerkfamilien (Familie 2.0) sind Versorgungs- und Beziehungsmodelle, die nicht nur die Familie im engeren Sinne einbeziehen. Oftmals zählen neben den Großeltern und Ex-Familienmitgliedern und Ex-Partnern auch Nachbarn und Freunde dazu. „Familie ist, wo man ohne fragen zu müssen, an den Kühlschrank gehen kann“.

  • Tiger-Ladys (ca. 2,8 Mio.)

Die Tiger Ladys legen sehr viel Wert auf Selbständigkeit und Selbstverwirklichung, ohne auf Familie und Kinder verzichten zu wollen. Sie dringen dabei in männliche Reservate vor, wie z.B. in die Politik, in die Führungsebenen von Unternehmen und an Universitäten.

  • Silverpreneure (4,2 Mio.)

Für Silverpreneure ist mit dem Erreichen des Rentenalters nicht das Ende der Erwerbszeit oder des Arbeitslebens absehbar, weil sie die Arbeit nicht als Frondienst ansehen, sondern als ein Teil Ihrer Selbstverwirklichung.

  • Super-Grannys (ca. 4,1 Mio.)

Super-Grannys sind erfahrene und selbstbewusste Frauen jenseits des 55. Lebensjahres, die den sog. dritten Lebensabschnitt aktiv und selbstbestimmt gestalten wollen, ohne Ihr „Oma-Dasein“ zu verleugnen.

  • Greyhopper (ca. 4,9 Mio.)

Im Gegensatz zu den Silverpreneuren wagen die Greyhopper noch einmal den Aufbruch und möchten im Rentenalter noch einmal ein neues Leben beginnen.

Was nützt mir das Wissen um die neuen Lebensstile?

Jede Gesellschaftsgruppe und jeder Lebensstil-Typus hat unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen, reagiert diversifiziert auf Marketingbotschaften und hat ein individuelles Konsumverhalten.

Greyhoppers z.B. suchen nach speziellen Angeboten für rüstige Senioren. Wenn Sie also jetzt ein Reisebüro sind das sich auf dem Mainstream-Markt um Pauschalurlaube herumkämpft und sich beklagt, dass alle nur noch über das Internet buchen – dann überlegen Sie sich, ob nicht vielleicht eine gezielte Ausrichtung auf Greyhoppers Ihnen nicht einen profitablen Markt in einem Nischen-Segment sichern könnte.

Oder Tiger-Ladys, sie sind froh über jede Unterstützung die sie im Familienleben bekommen können um Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Kinderbetreuungsstätten die zur Not auch mal bis 22 Uhr auf Ihre Kleinen aufpassen oder ein Dreckwäsche-Abhol-und-Wasch-Service könnten hier wahre Goldgruben sein.

Auch in der Werbung können Botschaften gezielt auf die Bedürfnisse der einzelnen Lebensstile angepasst werden und ermöglichen somit eine höhere Wirksamkeit.

Sie sehen, die Liste an Möglichkeiten ist riesig. Wo können Sie und Ihr Unternehmen von neuen Lebensstilen profitieren?

Haben Sie weitere Ideen und Vorschläge? Schreiben Sie ein Kommentar und berichten Sie uns davon!

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15 Kommentare

  1. redlope

    7. Januar 2009 at 00:45

    Was ein Quatsch. Wo sind denn die „Hartz IV“-Abhängigen? Die „Flaschensammler“? Die in Griechenland so getaufte „Generation 700 Euro“? Die „Hungerrentner“?
    Unsere Gesellschaft wird sich noch viel mehr ändern als da oben aufgelistet. Und leider nicht zum guten.

  2. Marxen

    7. Januar 2009 at 11:45

    Jupp, wie es scheint hat hier jemand die RosaBrille der Zukunftsorientierung aufgehabt.
    Die Auflistung geht von einer reinweg positiven Wirtschaftsentwicklung aus. Auch kann ich mir nicht vorstellen, das sich „Inbetweens“ und andere Lebensstile ohne feste Anker in einer lokalen sozialen Struktur positiv auf die Entwicklung einer Gesellschaft auswirken. Letztlich entstehen dort wohl so einige nur-noch-arbeitene-Einzelgänger und andere Gesellschaftliche Splittergruppen.
    Allerdings scheint es mir, dass ich eh einen anderen Blickwinkel als der Verfasser habe.
    Der Bericht scheint wohl auf eine andere Zielgruppe zugeschnitten zu sein: „Wo können Sie und Ihr Unternehmen von neuen Lebensstilen profitieren?“

    Eventuell mal den Bericht bei Spiegelfechter zum Thema 20:80 Gesellschaft lesen.

  3. Wiederstand

    10. Januar 2009 at 04:00

    Selten so viel Quatsch auf einmal gelesen.

    Mit dem Kolaps des Betrugssysem Kapitalismus geht es erstmal in Runde 3.
    Und das was dann am ende über ist hat wenig zeit für so einen quatsch.

    Die Traumtänzer haben scheinbar noch nix von der Fianzkrise gehört und Träumen von ihren Schmiergeldern. Globalisierung ist gestern, out. Nationalismus zwischenphse und was über bleibt ???

  4. […] Die 11 wichtigsten Lebensstile von morgen […]

  5. sasn

    25. April 2009 at 07:51

    Hallo redlope

    Ich denke es geht nicht allgemein um Gruppen die sich bis 2020 entwickeln, denn natürlich wird die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer (mittelstand) aber es handelt sich hier um ein marketingorientierter Bericht bzw. Unternehmen.
    Leute die HarzIV bekommen oder Dosen sammeln sind nicht relevant für eine neue Strategie oder ein neues Konzept. es besteht schlicht keine Kaufkraft.
    Ich denke du darfst dies nicht all zu eng sehen, allerdings muss ich auch sagen dein Beitrag ist nicht unbedeutend.
    Ich schreibe gerade an einem neuen Marketingkonzept wo ich die Makroanalyse durchführe. Und dein Beitrag ist ein Denkanstoß denn man natürlich bei rundum Betrachtungen nicht vergessen darf.

    nice day

  6. Ufomat

    13. Februar 2010 at 11:47

    allein das Titel-Bild aus dem SF-Klassiker „Logan’s Run“ zeigt doch, dass hier jemand ganz offensichtlich utopische Visionen gehabt hat, und demzufolge ganz dringend seinen Arzt oder Apotheker konsultieren sollte!

  7. […] gut. Wer also Frau beeindrucken will trägt in Zukunft Iron Man Kampfanzüge. Einer von 11 Lebensstile von morgen? Kann man durch den Kampfanzug vielleicht länger und gesünder leben? Gleich und egal: auf […]

  8. Alex

    31. März 2010 at 17:34

    Lauft bei mir durchs Viertel, ihr findet noch 60 weitere Lebensstile die auch in 20 Jahren da sein werden.
    Harzer, Kleinkriminelle, Spielsüchtige, Junkies, usw… Ach sorry, ist ja meißtens alles in einer Person vereint. Und davon gibt es hier 20 000 in der Gegend, und ich zähle mich dazu, obwohl ich kein Harz-4 beziehe und mit dem Spielen aufgehört habe.

  9. […] niemand leben. Die angebotenen Möbel in den Möbelhäusern werden immer mehr dem veränderten Lebensstil ihrer Kunden angepasst, denn heutzutage sind andere Dinge von Wichtigkeit, die vor 50 Jahren noch […]

  10. […] die Kraft, nur das Fernsehen anzuschalten und die fertige Pizza in die Mikrowelle einzuschieben. Der moderne Lebensstil führt dazu, dass man die Kontrolle über die eigene Figur verliert. Die schlauen Unternehmer haben auch hier […]

  11. […] Die wichtigsten Lebensstile der Zukunft […]

  12. […] teure Geräte zum Messen des Zuckers überflüssig machen und zu einem angenehmer Lebensstil führen.Weitere Trends aus dem Bereich GesundheitMedikamente bald selbst drucken – Pillen […]

  13. […] und den Geruch des Leders selbst wählen. Die Welt wird kreativer werden und 3D-Drucken die Art und Weise wie wir leben, allem Anschein nach, flächendeckend […]

  14. […] laufen. Unsere Kids sind in einer neuen Medienvielfalt aufgewachsen. Das hat Auswirkungen. Auf Trendsderzukunft.de werden 11 Lebensstile von morgen vorgestellt. Von CommuniTeens (Teamplayer und Individualisten […]

  15. […] laufen. Unsere Kids sind in einer neuen Medienvielfalt aufgewachsen. Das hat Auswirkungen. Auf Trendsderzukunft.de werden 11 Lebensstile von morgen vorgestellt. Von CommuniTeens (Teamplayer und Individualisten […]

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