Wer in nördlichen Gefilden wohnt, der wird den Anblick kennen: In Norddeutschland wird vermehrt Strom mit Windturbinen erzeugt, in Küstengebieten entstehen ganze Windparks im Wasser. Der entstehende Strom ist zwar sauber, aber dafür sind die Windturbinen mit ihren gewaltigen Rotoren auch nicht zu übersehen. Eine neue Art der Turbine kommt ohne diese riesigen Rotoren aus.


Design mit vielen Vorteilen

Die neue Windturbine erhebt sich wie ein riesiger Spargel in die Luft und schwankt in dieser leicht hin und her. Erschaffen wurde sie von einer spanischen Firma namens Vortex Bladeless, und sie verwandelt die Verwirbelungen, die entstehen, wenn Wind um ein Hindernis fließt, in Energie. Jedes beliebige Objekt in einem Luftstrom erschafft Verwirbelungen auf der Leeseite. Die Turbine von Vortex Bladeless macht sich diese Wirbel zunutze. Sie besteht aus Kohlenstofffasern und Glasfasern, mit einem Motor am unteren Ende (statt wie traditionell am oberen). Die ganzen oberen zwei Drittel des Aufbaus fungieren als Rotorersatz, indem sie im Luftstrom rotieren.


Das Design von Vortex Bladeless hat viele Vorteile. Es ist günstiger als herkömmliche Windturbinen, und zwar nicht nur im Aufbau, sondern auch in der Wartung. Zudem ist es komplett lautlos und kein gefährliches Hindernis für Vögel, so wie es bei den schnell rotierenden Rotoren der aktuellen Turbinen der Fall ist.

Windtechnologie stößt für gewöhnlich auf das Problem, dass der ideale, stetige Luftstrom erst ab einer Höhe von 100 Metern existiert. Der Wind in Bodennähe ist turbulenter und reduziert die Effizienz der Turbinen. Laut Vortex kann sich ihre Windturbine mit Hilfe von Magneten im Kern an verschiedenen Windformen anpassen.

Nach der Simulation in Computermodellen und im Windtunnel gibt es inzwischen erste Prototypen der Turbine. Daten zu den Tests liegen aber bisher nicht vor. Mit der Technologie wurde in den 80ern bereits experimentiert, da die Verwirbelungen nicht konstant genug waren und viel Stress auf die Strukturen der Turbinen ausübten. Ob es Vortex gelang, sich diesen Problemen zu stellen, bleibt abzuwarten.

Die Vortex-Technologie im Video

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