Eine Tätowierung ist immer auch ein Kunstwerk. Kunden geben für die Bilder unter der Haut viel Geld aus und reisen teilweise quer durch Deutschland oder sogar die Welt, um sich ihr Tattoo von einem bestimmten Tätowierer stechen zu lassen. Umso befremdlicher dürfte die Idee zweier französischer Designer auf viele wirken: Pierre Emm und Johan da Silveira nutzen in Zusammenarbeit mit dem Autodesk-Ingenieur David Thomasson einen Roboter, um Tätowierungen stechen zu lassen.


Ein Roboter mit Tätowier-Maschine

Bevor das Team einem Roboter eine Tätowier-Nadel in die „Hand“ drückte, entwickelten sie mit „Tatoue“ eine durchaus erfolgreiche Tätowiermaschine aus einem 3D-Drucker. Der Tattoo-Roboter ist eine Spur extremer. Die drei Erfinder nutzen einen Industrieroboter, um ein vorher am Computer entworfenes Tattoo ohne menschliches Zutun stechen zu lassen.


Die Technik basiert auf einem 3D-Scan der zu tätowierenden Körperfläche. Auf diese wird dann am Computer das Tattoo projiziert. Der Roboter führt den Auftrag dann mit einer Präzision aus, die ein menschlicher Tätowierer nie erreichen könnte. Der Roboter macht keine Fehler – außer natürlich, der Entwurf am Computer war fehlerhaft.

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden

Für ein perfektes Tattoo darf sich der Kunde nicht bewegen

Perfekt ist die Methode aber nicht. Zum einen dürfte vielen Kunden die Interaktion mit dem menschlichen Tätowierer fehlen. Wie gesagt: Eine Tätowierung ist ein Kunstwerk. Es dürfte nicht wenige Menschen geben, die einem Roboter diesbezüglich eher skeptisch gegenüber stehen. Wobei sich die Kreativität des Tätowierers ja durchaus noch in der Vorlagedatei wiederfinden kann.

Das größere Problem ist die Tatsache, dass der Roboter sich nicht auf menschliche Bewegungen einstellen kann, da diese für ihn nicht vorhersehbar sind. Aus diesem Grund muss die zu tätowierende Fläche über die teilweise mehrere Stunden dauerte Prozedur komplett unbeweglich sein. Was wiederum bedeutet, dass das entsprechende Körperteil fixiert werden muss.

Der Tattoo-Roboter ist mit Sicherheit eine interessante technische Spielerei. Es darf allerdings bezweifelt werden, dass die Idee sich durchsetzen wird.

via cnet.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.