Weltweit wird der Ausbau der Erneuerbaren Energien massiv vorangetrieben. Dies geht inzwischen so weit, dass es teilweise an Land an geeigneten Flächen mangelt. Schon seit vielen Jahren werden daher auf dem Meer sogenannte Offshore-Windräder errichtet. Diese bringen zusätzlich den Vorteil mit sich, dass dort der Wind schlicht viel stärker weht als an Land. Unter anderem die Vereinigten Staaten wollen hier sogar noch einen Schritt weiter gehen und die Entwicklung von schwimmenden Windrädern vorantreiben. Diese könnten dann auch an Stellen errichtet werden, an denen das Meer sehr tief ist. In China wird nun aber ein anderer technologischer Ansatz erstmals in der Praxis erprobt. Dort wurde ein Offshore-Windrad mit zwei schwimmenden Solarplattformen ergänzt. Zu finden ist diese Zusammenstellung vor der Küste der Stadt Haiyang im Osten des Landes. Betrieben wird sie von der Energiefirma „State Power Investment Corporation“ – kurz: SPIC. Bild: Oceans Sun Zwei Prototypen sollen wichtige Erkenntnisse liefern Die für den Bau der schwimmenden Solarmodule benötigte Technik stammt allerdings nicht aus China, sondern wurde bei dem norwegischen Unternehmen Ocean Sun eingekauft. Allerdings wurde die Technologie noch nie unter so extremen Bedingungen getestet. Denn vor der Ostküste Chinas kommt es regelmäßig zu heftigen Taifunen. Deshalb haben sich die Partner entschieden zunächst einmal einen Prototyp zu errichten. Die beiden schwimmenden Solarmodule verfügen hier über eine Spitzenleistung von jeweils 0,5 Megawatt. Verbunden sind die Plattformen mit einem nahegelegenen Windrad. Dort wird der gewonnene Solarstrom umgewandelt und dann über ein Unterseekabel in Richtung Festland transportiert. Mithilfe der beiden Prototypen sollen nun wichtige Praxiserfahrungen gesammelt werden. Treten während dieser Testphase keine großen Probleme auf, ist anschließend ein größeres Projekt mit einer Gesamtleistung von 20 MW geplant. Die beiden Arten der Ökostromerzeugung ergänzen sich gut Der große Vorteil der Kombination aus Offshore-Windrädern und schwimmenden Solarmodulen besteht darin, dass die Schwankungen in der Stromproduktion weniger stark ausfallen. So erreicht die Produktion der Solarmodule in der Regel gegen Mittag ihren Höchstwert. Die Windräder hingegen liefern tendenziell eher Richtung Abend den meisten Strom. Auch bei bestimmten Wetterbedingungen können sich die beiden Arten der Ökostromerzeugung gegenseitig ergänzen. An heißen Sommertagen etwa weht zumeist eher weniger Wind, dafür gibt es aber viele Sonnenstrahlen. Schwimmende Solarmodule bringen auch alleine stehend einige Vorteile mit sich. So können sie helfen, die Flächenkonkurrenz an Land abzumildern. Außerdem sorgt das Wasser für eine Kühlung der Module, was tendenziell die Stromproduktion erhöht. Im traditionell dicht besiedelten und bebauten Japan werden daher schon seit einiger Zeit Solarmodule auf den staatlichen Wasserreservoirs installiert. Via: Electrek Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter