Die Airlines und Flughafenbetreiber müssen stets eine Art Spagat absolvieren. Auf der einen Seite sind höchste Sicherheitsstandards Pflicht, auf der anderen Seite soll es für die Passagiere aber auch zu so wenig Verzögerungen wie möglich kommen. Bei der US-Airline JetBlue wird daher aktuell ein neuer Ansatz ausprobiert. Passagiere besitzen dabei keinen eigenen Boardingpass mehr. Stattdessen sind am Gate spezielle Kameras aufgebaut, mit denen ein Foto des Gesichts gemacht wird. Dieses wird dann mit den Daten der Sicherheitsbehörden abgeglichen und im Idealfall erfolgt innerhalb weniger Sekunden die Freigabe. Der Passagier bekommt dies über eine Anzeige oberhalb der Kamera mitgeteilt und kann so selbstständig an Bord gehen.


Foto: By Anthony92931 [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Der Zeitaufwand für das Boarding soll reduziert werden

Die Hoffnung der Airline ist, dass auf diese Weise weniger Arbeitsaufwand entsteht, weil für die Passagiere am Flughafen kein Boardingpass mehr ausgestellt werden muss. Bereits in der Vergangenheit wurden in diesem Bereich allerdings große Fortschritte gemacht. So ist es heute möglich, im Vorfeld online einzuchecken und sich die Bordkarte am Flughafen an einem Automaten auszudrucken. Ein weiterer Vorteil der Fotomethode könnte allerdings darin bestehen, dass sich die lange Schlange, die in der Regel beim Boarding entsteht, auf mehrere Stationen verteilt und so der gesamte Vorgang beschleunigt werden kann. Während JetBlue auf die Selfie-Methode setzt, um die Identität eines Fluggastes zu verifizieren, experimentieren andere Airlines mit Fingerabdruckscannern.

Auch das Gepäck könnte zukünftig selbstständig aufgegeben werden

Der Vorteil des Systems bei JetBlue besteht aber darin, dass es ohne vorherige Anmeldung genutzt werden kann. Die für den Abgleich benötigten Daten werden ohnehin bereits bei der Flugbuchung angegeben, sodass die Kontrolle am Flughafen recht schnell ablaufen kann – vorausgesetzt natürlich das System schlägt nicht Alarm. Bisher kann diese besondere Form des Boardings allerdings nur auf einer Flugstrecke durchgeführt werden: Von Boston auf die Karibikinsel Aruba. Zukünftig ist es aber denkbar, die Technologie auch für andere Zwecke zu nutzen. So könnten die Passagiere beispielsweise ihr Gepäck selbst aufgeben und sich dabei mit einem Foto identifizieren. Bisher allerdings hält sich die Fluggesellschaft noch sehr bedeckt darüber, wie die Fotos gespeichert werden und auf welche Weise dabei der Datenschutz sichergestellt wird.


Via: Bloomberg

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