Der globale Klimawandel beschäftigt die Wissenschaft und Politik aktuell wie kaum ein anderes Thema. Seitens der Politik wird dabei viel geredet, aber wenig getan. Dabei zeigt eine aktuelle Untersuchung der Universität Arizone, bei der eine Klimakurve erstellt wurde, die 24.000 Jahre zurückreicht, dass wir uns in einer beispiellosen Situation befinden.


Erderwärmung
Foto: Global Warming. The Earth became the newest Waterworld., Andrea Della Adriano, Flickr, https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/legalcode

Aktualisierte Temperaturkurve

Zu keiner Zeit in den vergangenen 24.000 Jahren, so das Ergebnis der Arbeit der Forscher, war das globale Klima so warm wie heute. Der aktuelle Anstieg sei in diesem Zeitraum beispiellos, so die Wissenschaftler. Das Team dehnte in seiner Analyse das berühmte Hockeyschläger-Diagramm so aus, dass es deutlich weiter in die Vergangenheit reicht als dies bisher der Fall war.

Die jüngsten Temperaturkurven, die bis zur letzten Eiszeit zurückreichen, sind bereits mehrere Jahre alt und zeigen alle am Ende den inzwischen bekannten „Hockeyschläger“, also eine relativ gerade Linie, die mit einem deutlichen Ausschlag nach oben endet. Abhängig von der verwendeten Methode gibt es in diesen Kurven eine leichte Abkühlung oder Erwärmung im Anschluss an die rasche Temperaturzunahme nach der Eiszeit.


Forscher lösen Widerspruch in der Methodik

Die neue Kurve der Forscher reicht 24.000 Jahre zurück und besteht aus Datenpunkten alle 200 Jahre. Dieser Analyse zufolge folgte auf die Abkühlung in der jüngsten Eiszeit ein starker Temperaturanstieg, gefolgt von einer Abflachung vor 10.000 Jahren und dann dem rasanten Anstieg am Ende der Kurve.

Die Bestätigung des beispiellosen Ausmaß des menschengemachten Klimawandels kam durch die Kombination zweier Methoden zustande. Die Forscher konnten die vergangenen Temperaturen an verschiedenen Orten auf der Erde aus Unterwassersedimenten rekonstruieren. Die Forscher räumen ein, dass der Rückgriff auf solche Daten ebensowenig optimal ist wie die Verwendung von Klimamodellen. Zwischen diesen beiden Methoden führten bisher zu einem Widerspruch. So kamen Klimamodelle zu dem Schluss, dass nach der Eiszeit eine Erwärmung erfolgte, während Studien aus Sedimentrekonstruktionen von einer Abkühlung ausgingen. Sinnvolle Ergebnisse entstünden laut den Wissenschaftlern aber durch die Kombination dieser beiden Methoden. So können regionale Unterschiede in der Vergangenheit identifiziert werden. Die auf die Daten basierenden Weltkarten zeigen, dass die Erwärmung des Klimas in den vergangenen Jahrzehntausenden regional unterschiedlich stattfand. Außerdem konnten die Forscher die Rolle der Treibhausgase sowie des Rückgangs der Eisschilde bei der Erwärmung bestätigen.

Arbeit beendet Debatte

Die Forscher sehen ihre Arbeit als das Ende einer Debatte darüber, ob es nach der jüngsten Eiszeit zwischenzeitlich wärmer war als heute. Bereits Anfang des Jahres konnte eine Forschungsgruppe unter Verwendung einer anderen Methode zeigen, dass dies nicht so war. Die jüngste Arbeit des Teams der Universität Arizona bestätigt dies und geht von einem langsamen, kontinuierlichen Anstieg aus, der in einem Plateau mündet, auf das dann der sprunghafte Anstieg der aktuellen Erwärmungsphase folgt.

via Universität Arizona

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