Der Flüssiggastanker „Prism Courage“, den die zum südkoreanischen Multi Hyundai zählende Werft Avikus gebaut hat, ist das erste Großschiff, das eine Strecke von rund 10.000 Kilometern autonom bewältigt hat. Kapitän und Steuermann konnten sich auf der Hälfte der Strecke zwischen der Südküste des Golfs von Mexiko und dem Boryeong LNG Terminal in der Provinz Süd-Chungcheong in Südkorea. Entspannt zurücklegen und die Fahrt genießen, die insgesamt 33 Tage dauerte.


Bild: Hyunday

Steuerbefehle in Echtzeit

Das Navigationssystem mit der Bezeichnung HiNAS 2.0 hat Avikus entwickelt. Es errechnet auf der Grundlage der Integrated Smartship Solution (ISS) von Hyundai Global Service die optimalen Routen und Geschwindigkeiten. Sensoren erfassen Windrichtungen und Wellenhöhen sowie in der Nähe befindliche Schiffe. Auf dieser Basis gibt das System in Echtzeit die Steuerbefehle.

Sieben Prozent Kraftstoffeinsparung

Bei dieser Ozeanüberquerung, die das American Bureau of Shipping (ABS) und das Korea Register of Shipping (KR) in Echtzeit überwachten, wählte das System eine Route, bei der der 300 Meter lange 134.000 Tonnen-Tanker rund sieben Prozent an Kraftstoff, verglichen mit manueller Steuerung, einsparte. Die Treibhausgasemissionen sanken um rund fünf Prozent. Somit lohnt sich die Autonomie auch aus Umwelt- und Wirtschaftsgründen. Das System erfasste während der Reise rund 100 Schiffe, die auf eine Nähe von 100 Metern herankamen, und vermied zuverlässig Kollisionen.


Auch Freizeitboote solle autonom navigieren

Kapitän Young-hoon Koh von der „Prism Courage“ sagte: „Die Navigationstechnologie war bei dieser Ozeanüberquerung sehr hilfreich, insbesondere bei der Einhaltung der errechneten Routen, autonomen Richtungsänderungen und die Vermeidung von physischen Kontakten zu Schiffen in der Nähe, lauter Faktoren, die den Arbeitskomfort der Schiffsbesatzungen erhöhten.“

„Wir werden autonomes Navigieren nicht nur großen Handelsschiffen, sondern auch kleinen Freizeitbooten“, verspricht Do-hyeong Lim, CEO von Avikus. Er plant, HiNAS 2.0 noch in diesem Jahr zu kommerzialisieren, sobald das ABS die Zertifizierung erteilt hat.

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