Nachdem die Kollision des James-Webb-Weltraumteleskops mit einem kleinen Meteoriten vor ein paar Wochen einen kleinen Rückschritt darstellte, sorgt nun die Veröffentlichung des ersten vollfarbigen Fotos, das das Teleskop aufgenommen hat, für Aufsehen und lässt Großes hoffen. Enthüllt wurde es von US-Präsident Joe Biden sowie seiner Vizepräsidentin Kamala Harris.


Bild: NASA, ESA, CSA, Und STScI

Beeindruckendes Foto: Tausende Galaxien in weiter Entfernung

Bei dem Foto handelt es sich um eine beeindruckende Tiefenaufnahme, auf der tausende Galaxien zu sehen sind. Im Vordergrund sieht man den Galaxienhaufen SMACS 0723, der aus einer großen Zahl Galaxien besteht, die mehrere Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt sind.

Bereits die Auflösung an sich weiß zu beeindrucken. Die Sicht entspricht in etwa der Fläche eines Sandkorns, das eine Armeslänge entfernt vom Auge ist. Das erste Foto des James-Webb-Teleskops gleicht den besten Deep-Field-Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble. Damit Hubble solche Fotos machen konnte, waren allerdings jahrelange Vorarbeiten mit dem konischen Instrument nötig. Im Falle des James-Webb-Teleskops handelt es sich hingegen um eine der ersten Aufnahmen. Es besteht also berechtigter Grund zu der Annahme, dass das neue Weltraumteleskop die bereits recht hohen Erwartungen noch übertreffen dürfte.


James-Webb-Teleskop kann 20 Jahre funktionsfähig bleiben

Für den heutigen Dienstagnachmittag wurde die Präsentation der restlichen Aufnahmen aus der ersten Bilderserie des James-Webb-Teleskops (JWST) angesetzt. Für die Verantwortlichen ein großer Moment, schließlich stellte sowohl der Start des Teleskops als auch die Kollision mit einem Meteoriten vor einigen Wochen große Herausforderungen dar.

Auch das Weltraumteleskop Hubble hatte zu Beginn mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. In seinem Fall war sogar eine Reparaturmission nötig, bis es seine volle Leistungsfähigkeit erreichte. Abgesehen von dem Meteoriteneinschlag Ende Mai, der sich nach Angaben der NASA nur geringfügig auf die Daten auswirkt, läuft für das JWST bisher aber alles nahezu ideal.

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Betrieben wird das JWST von den Weltraumagenturen NASA, ESA und CSA. Gestartet ist die Mission am 25. Dezember. Nach seiner automatischen Entfaltung erreichte das Teleskop einen Monat später seine endgültige Position am Lagrange-Punkt L2 ­­— etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Dort wandte es sich von der Sonne, der Erde und dem Mond ab, um so ungestört ins All schauen zu können. Zusätzlich wird das Infrarotteleskop von einem großen Schutzschirm vor störender Wärmestrahlung geschützt. Die Betriebstemperatur des JWST beträgt 40 Kelvin (-233 Grad Celsius), eines der Geräte wird sogar auf 6,4 Kelvin (-267 Grad Celsius) heruntergekühlt. Der reibungslose Ablauf des Starts und der Reise zu seiner Endposition half dem JWST, so viel Treibstoff einzusparen, dass die Mission etwa 20 Jahre dauern dürfte.

via NASA

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