Seit inzwischen 32 Jahren ist das Hubble-Weltraumteleskop im Orbit. Und trotz der Inbetriebnahme des James-Webb-Teleskops ist Hubble für Astronomen immer noch von großer Bedeutung. Allerdings hat das Teleskop ein Verfallsdatum: Wenn es weitergeht wie bisher, wird es 2037 in die Erdatmosphäre eintreten und dort verglühen. Allerdings gibt es nun doch noch Hoffnung, dass Hubble noch eine Wartungsmission erhält und dadurch die Einsatzzeit verlängert wird.


Bild: NASA

Hubble sinkt zur Erde

Insgesamt kamen dem Hubble-Teleskop während seiner Laufzeit fünf Service-Missionen zugute. Während dieser Missionen wurde das Teleskop gewartet, Komponenten wurden ausgetauscht und die Flugbahn angehoben. Nachdem 2011 das Space-Shuttle-Programm endete, hatte die NASA keine Möglichkeit mehr, Astronauten zu Hubble zu schicken um es zu warten.

Seitdem verliert das Hubble-Teleskop immer mehr an Höhe während seine Bauteile altern. „Sein Orbit lag ursprünglich in 600 Kilometer Höhe, seither ist Hubble durch die atmosphärische Reibung auf jetzt noch 540 Kilometer abgesunken„, so Projektmanager Patrick Crouse von der NASA. 2037, so schätzt das Team, könne Hubble weit genug abgesunken sein, im in der Atmosphäre der Erde zu verglühen.


Wird es eine sechste Service-Mission geben?

Möglicherweise kann das Ende des Teleskops aber noch einmal verzögert werden. Am 22. September 2022 unterschrieb die NASA eine Vereinbarung über eine Machbarkeitsstudie mit dem privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX. Die Studie ist auf sechs Monate ausgelegt und soll prüfen, ob eine bemannte Mission mit einer Dragon-Kapsel von SpaceX möglich wäre, die wieder Astronauten zum Teleskop bringt. „Hubble geht es bestens und es liefert großartige Wissenschaft. Wir möchten aber wissen, welche Möglichkeiten bestehen„, so Thomas Zurbuchen von der NASA.

Das geplante Szenario sieht eine bemannte Mission mit einer Dragon-Kapsel vor, während der am Hubble-Teleskop angedockt wird um das Teleskop dann in eine höhere Umlaufbahn zu heben. Außerdem sind Außeneinsätze angedacht, bei denen die Astronauten Komponenten des Teleskops austauschen können. Die Machbarkeit dieses Plans ist entscheidend an die Frage gebunden, ob und wie die Kapsel an das Teleskop andocken kann.

Von SpaceX Seite aus werden wir uns die Fähigkeiten der Dragon-Kapsel anschauen und untersuchen, wie wir sie für ein sicheres Rendezvous und Andocken mit Hubble modifizieren müssten. Wir müssen die Details erarbeiten, wie dies physikalisch möglich ist und wie wir das im Hinblick auf die Flugbahnen sicher hinbekommen„, so Jessica Jensen, Vizepräsidentin von SpaceX.

Finanzierung bereits gesichert?

Die Finanzierung einer solchen potentiellen Mission ist hingegen möglicherweise schon gesichert. Jared Isaacman, seines Zeichens ehemaliger Astronaut und aktueller Milliardär hat sich bereit erklärt, die Kosten einer Hubble-Service-Mission zu übernehmen, sollte eine solche mit einem der Dragon-Flüge möglich sein, die er bereits im Rahmen seines Polaris-Programms gebucht hat. „Wenn die Studie ergibt, dass eine Mission möglich ist, dann würde dies zu den Parametern passen, die wir für das Polaris-Programm etabliert haben„, so Isaacman.

Jensen fügte an: „SpaceX und das Polaris Programm wollen die Grenzen der aktuellen Technologie überwinden und erkunden, wie kommerzielle Partnerschaften komplexe, herausfordernde Probleme lösen können. Missionen wie die Wartung des Hubble-Teleskops würden uns helfen, unsere Weltraumtechnologien voranzubringen.

Sollte sich herausstellen, dass eine solche Mission machbar ist, würde das die Missionsdauer des „Auge im Weltall“ um Jahre bis Jahrzehnte verlängern. „Ich möchte aber eindeutig klarstellen, dass wir jetzt noch keine Ankündigung darüber machen, dass wir einen solchen Plan definitiv umsetzen werden„, so Zurbuchen. Nach Abschluss der Machbarkeitsstudie und Vorlage der Ergebnisse werde man die Situation evaluieren.

via NASA

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