Letzten Mittwoch präsentierte die EU-Kommission ihre Pläne für ein neues Hochgeschwindigkeitsnetz im Zugverkehr. Damit sollen Passagiere von Sofia nach Athen statt 13,5 Stunden nur noch 6 Stunden brauchen – und von Berlin nach Kopenhagen 4 statt 7 Stunden. Auf dem Weg zur Vollendung lauern allerdings noch einige Herausforderungen.


Symbolbild

Zugfahren soll gegenüber Fliegen attraktiver werden

Mit ihren neuen Plänen will die Kommission das Zugfahren gegenüber dem Fliegen attraktiver machen. Dafür möchte sie das Transeuropäische Verkehrsnetz TEN-T mit Highspeed-Strecken ergänzen. Profitieren sollen vor allem die bislang noch überdurchschnittlich langsamen Verbindungen von Osteuropa nach Südeuropa. 200 km/h sollen die Züge mindestens fahren, eine Reisegeschwindigkeit von mehr als 250 km/h wird auf Machbarkeit geprüft. Dann allerdings wird das Projekt 550 Milliarden Euro teurer. Bezahlt werden soll das Ganze aus den nationalen Finanztöpfen und durch Darlehen bei der Europäischen Investitionsbank (EIB).

Deutschland hat wenig »echte« Hochgeschwindigkeitszüge

In Deutschland existieren aktuell nur sehr wenige Strecken für Hochgeschwindigkeitszüge – und nicht alle ICE-Baureihen packen die 250 km/h. Der ICE 3neo ist eine rühmliche Ausnahme, er pendelt beispielsweise zwischen Brüssel und Frankfurt mit einer Höchstgeschwindigkeit von flotten 320 km/h. Tempo ist allerdings nicht alles, um mit Flugreisen konkurrieren zu können – auch der Preis zählt.


»Wir möchten ein neues Reisezeitalter einläuten«

Der EU Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas betont: »Wir möchten ein neues Reisezeitalter einläuten« – und deshalb Bahnreisen auch deutlich preisgünstiger machen. Schon 2026 soll das neue Buchungsportal online gehen: »Für alle Fahrgäste soll es möglich werden, mir nur einem Klick einen grenzüberschreitenden Fahrschein von verschiedenen Verkehrsunternehmen zu buchen.« Na endlich, wird so mancher geplagte Zugpassagier denken. Aber: ob es klappt?

In Deutschland gibt es immerhin bereits Anfänge davon, auf der DB-Webseite und in der Navigator-App stehen seit diesem Herbst Tickets für Österreich und die Schweiz (ÖBB und SBB) zur Verfügung. Ende 2026 sollen sich sämtliche benachbarten Bahnen hinzugesellen. Bei grenzenloser Buchung gelten auch die Fahrgastrechte europaweit, so weit haben sich alle 23 europäischen Bahnen geeinigt. Also auf in die schnelle Zukunft – mit der Bahn!

Quelle: rnde.de

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