Sonne und Wind tragen einen immer größeren Anteil zu unserer Stromversorgung bei. Zukünftig dürfte der Beitrag sogar noch wichtiger werden. Denn aktuell wird in den Koalitionsverhandlungen in Berlin über die Abschaltung zahlreicher Kohlekraftwerke diskutiert. Doch ein Problem ist noch weitgehend ungelöst: Die schwankende Energieproduktion kann bisher nur rudimentär durch Stromspeicher ausgeglichen werden. Zwar wird mit verschiedenen Ansätzen experimentiert – etwa der Speicherung in Batterien von Elektroautos – doch von einer großflächig einsetzbaren Lösung ist man noch weit entfernt.


Siemens arbeitet nun an einem Projekt, das langfristig zu einem effizienten und kostengünstigen Stromspeicher für Erneuerbare Energien werden könnte: Der Speicherung von Hitze in riesigen isolierten Steinhaufen.


Die warme Luft wird bei Bedarf in eine Dampfturbine geleitet

Grundsätzlich ist die Idee dahinter recht simpel: Mit einem Heizgebläse werden die Steine auf über 600 Grad erwärmt. Dieser Vorgang nimmt rund sechs Stunden in Anspruch. Anschließend kann die Energie dort für etwa eine Woche gespeichert werden. Aufgrund der Isolierung liegt der Temperaturverlust bei lediglich 15 Grad Celsius. Wird nun Energie benötigt, wird die warme Luft in eine Dampfturbine geleitet, die wiederum einen Generator antreibt. Getestet wird das Verfahren aktuell in einer Testanlage in Hamburg-Bergedorf. Allerdings tüfteln die Ingenieure dort noch an den Grundbedingungen. So wird aktuell versucht herauszufinden, wie die Steine am besten aufgeschüttet werden sollten. Im kommerziellen Betrieb später einmal soll der Speicherpreis bei deutlich unter zehn Cent pro Kilowattstunde liegen.

E.ON arbeitet in Schweden an einem ähnlichen Ansatz

Im Hamburger Hafen wird aktuell daher eine deutlich größere Testanlage errichtet. In dieser soll dann auch die tatsächliche Rückgewinnung des Stroms erprobt werden. Aktuell peilen die Entwickler einen Wirkungsgrad von rund 25 Prozent an. Neben Siemens sind an dem Projekt auch der Versorger Hamburg Energie und die Technische Universität Hamburg-Harburg beteiligt. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert die Forschungsarbeit. In der schwedischen Stadt Malmö experimentiert der deutsche Energieversorger E.ON zudem mit einem ähnlichen Ansatz: Dort soll überschüssige Energie in den Wänden der Häuser gespeichert werden. Auch dieser Ansatz könnte langfristig dazu beitragen, die Stromsicherheit trotz der Erneuerbaren Energien zu sichern.

Via: Siemens

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