Schön, dass es Brillen gibt. Trotzdem reißt sich niemand darum, eine Sehschwäche zu haben, sei es Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder gleich beides zusammen. Leider sind LASIK-Operationen teuer und nicht ganz risikolos. US-amerikanische Forscher haben nun eine Methode entwickelt, die Hornhaut innerhalb einer Minute per Elektroimpuls zu korrigieren, ohne dabei Material abzutragen. Entsprechende Behandlungen von Kaninchenaugen sind gelungen. Mit etwas Glück sind wir alle bald unsere Brille los! Ohne Brille oder OP wieder klar sehen Hornhaut wird für kurze Zeit biegsam Die neue Methode nennt sich elektromechanisches Umformen (EMR). Die Forscher des Occidental College (Oxy) und der University of California, Irvine (UCI) gaben dafür einen kurzen, schwachen Elektroimpuls auf die Hornhaut von Kaninchenaugen. Diese besteht vorwiegend aus Kollagen, dessen Stabilität von den darin enthaltenen Proteinen und Molekülen abhängt. Der Strom verändert den pH-Wert und sorgt so dafür, dass die Hornhaut für kurze Zeit biegsam wird. Mit einer Platinlinse brachten die Mediziner das Auge in dieser Phase in die richtige Form. Danach härtete die Hornhaut wieder aus und behielt die vorgegebene Krümmung bei. Der Eingriff ist reversibel und hinterlässt, soweit bis jetzt feststellbar, keine Zellschäden oder andere Strukturveränderungen am Auge. Versuche an zwölf isolierten Kaninchenaugen Die Versuche erfolgten nicht am lebenden Tier, sondern an zwölf isolierten Kaninchenaugen im Labor. Vorher wurden die Organe so verformt, dass sich eine Kurzsichtigkeit ergab – die nach der Schnelltherapie wieder behoben war. Damit hat das Verfahren aber längst nicht seine Zulassungsfähigkeit erreicht. In den jetzt folgenden Versuchen müssen die Wissenschaftler ausprobieren, welche Sehfehler per EMR zu beheben sind. Danach folgen klinischen Studien an menschlichen Probanden. Ziel ist es, eine breit einsetzbare, günstige und nebenwirkungsarme Therapie zu entwickeln, die viele Millionen Menschen von ihrer Brille befreit. Das wäre in der Tat ein unfassbarer Erfolg! Quelle: forschung-und-wissen.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter