Die Entdeckung der Antibiotika war für die Menschheit eine Erlösung! So viele schwere Krankheiten ließen sich damit endlich behandeln und zigtausende Menschen vor dem sicheren Tod retten. Doch nun nehmen die Resistenzen zu und die Wissenschaft begibt sich auf die Suche nach neuen Möglichkeiten. Eine realistische Therapieform gegen bakterielle Erkrankungen besteht darin, Bakteriophagen einzusetzen, also bakterienfressende Viren. Sie sind allerdings schwer zu finden – und noch schwieriger, aus genetischem Code zu generieren. Es sei denn, die Forscher haben eine KI zur Hand.


Bakteriophagen greifen ein Colibakterium an

Penicillin vor fast 100 Jahren entdeckt

Das erste moderne Antibiotikum, das Penicillin, entdeckte der Bakteriologe Alexander Fleming am 3. September 1928, also vor fast 100 Jahren. Es handelte sich um einen Zufallsfund, der dazu führte, dass ab 1941 die Behandlung erkrankter Patienten erfolgreich begann – und bis heute nicht endete. Durch die zunehmenden Resistenzen sind wir aber leider in Bedrängnis geraten, darum haben Forscher der McMaster University (Mac) letztens eine KI zur Hilfe genommen, um auf möglichst schnellen Weg ein neues Antibiotikum zu finden. Dieses bringt endlich das gefährliche multiresistente Bakterium Acinetobacter baumannii wieder unter Kontrolle.

KI wird mit Gencodes von Bakterien gefüttert

Forscher des Arc Institute und der Stanford University richten hingegen ihr Augenmerk auf Bakteriophagen: Ihre Künstliche Intelligenz, die wie ein Large Language Model (LLM) funktioniert, aber mit Genomen von Bakterien statt mit Sprache gefüttert wird, entwickelte tatsächlich den Gencode für funktionierende, vermehrungsfähige Varianten des Virus phiX174. Dieses Virus bestehen aus nur 11 Genen, die wiederum auf 5.000 Nukleotiden basieren. Die Wissenschaftler druckten alle 302 von der KI »Evo« entworfenen Genomdesigns chemisch in Form von DNA-Strängen aus und mischten diese mit E.-coli-Bakterien. 16 der neuen Varianten töteten im Trial-and-Error-Versuch die krankmachenden Bakterien ab. Die Forscher sehen das kommerzielle Potenzial dieser Erfindung als hoch an, das heißt, es könnte der erste Schritt eines großen Durchbruchs sein.

Quelle: forschung-und-wissen.de 


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