Wer möchte schon ständig mit schlechten Nachrichten bombardiert werden? Spätestens seit der Pandemie beherrschen Krisenthemen die Schlagzeilen, von Corona über Klima bis hin zu Krieg. Dadurch ändert sich das Nutzerverhalten im Internet; die Menschen beginnen, bewusst Nachrichtenportale zu meiden. Das bedeutet aber nicht, dass sie keine News mehr lesen oder sich nicht für die Geschehnisse interessieren: ganz im Gegenteil, sie achten nur mehr auf ihr psychisches Wohlbefinden. Das Nutzerverhalten im Netz ändert sich Online-Aktivitäten von Nutzern wissenschaftlich untersucht Schlecht gelaunt? Das kann durchaus von zu vielen negativen Nachrichten kommen. Die gehäuften Krisen haben es in sich und bringen die Internetnutzer offensichtlich dazu, ihr Verhalten neu zu ordnen. Wissenschaftler des Reuters Institute for the Study of Journalism (RISJ) der University of Oxford untersuchten die Online-Aktivitäten von Usern bezüglich des Nachrichtenkonsums und publizierten die Ergebnisse im Digital News Report 2025. Das Leibniz-Institut für Medienforschung (Hans-Bredow-Institut) in Deutschland war an den Studien beteiligt. 71 Prozent meiden »mindestens gelegentlich« die Nachrichten Laut der umfassenden Analyse meiden hierzulande 71 Prozent aller erwachsenen User »mindestens gelegentlich« Nachrichtenplattformen. Letztes Jahr waren es noch 2 Prozent weniger. 48 Prozent begründeten ihr Vermeidungsverhalten damit, dass die derzeitige Nachrichtenlage ihre Stimmung negativ beeinflusst, 39 Prozent stellten fest, dass die News-Seiten zu viel über Kriege berichten und dieselbe Anzahl beklagte sich über die zu große Menge an Nachrichten. Die Menschen tendieren dazu, bestimmte Quellen, Themen oder Uhrzeiten zu umgehen und sich so vor Stimmungstiefs zu bewahren. Personen ab 55 Jahren geht es dabei zu 49 Prozent darum, weniger über Kriege und Konflikte zu erfahren. Die jüngste Gruppe von 18 bis 24 Jahre hingegen möchte zu 43 Prozent einfach weniger News lesen. 19 Prozent der jungen Leute gaben an, dass die Infos ohnehin für ihr Leben keine Bedeutung hätten. Das generelle Interesse an Nachrichten bleibt bei 55 Prozent aller Befragten dennoch hoch bis sehr hoch. Mindestens einmal pro Wochen halten 91 Prozent der Teilnehmer Ausschau nach aktuellen Nachrichten. Die meisten Nutzer achten allerdings mehr als früher auf ihr mentales Wohlbefinden, und diesbezüglich gibt es ein deutliches »zu viel des Guten«. Quelle: forschung-und-wissen.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter