Der Mars gilt als nächste große Ziel der bemannten Raumfahrt. Langfristig könnten sogar Kolonien oder zumindest eine dauerhafte Präsenz auf dem roten Planten denkbar sein. Dazu wäre es sinnvoll, auf dem Mars auch Nutzpflanzen anbauen zu können. Allerdings ist der Boden auf dem Planeten voller giftiger Perchlorate, welche das Wachstum von Pflanzen verhindern. Einfach so Nahrung auf dem Mars anbauen ist daher nicht möglich. Weltweit suchen Forscher:innen deshalb nach Lösungen, um den Boden des Mars fruchtbar zu machen. Nun ließen sich erste Erfolge verzeichnen. Unfruchtbaren Boden fruchtbar machen Im Grunde ist es ganz einfach: Wenn Menschen auf dem Mars leben wollen, dann muss geklärt werden, wie sie sich dort ernähren sollen. Die im Boden des Mars vorhandenen Salze sind für Pflanzen tödlich. Einem Team rund um die Mikrobiologin Anca Delgado vom Biodesign Institute der Arizona State University hat nun einen möglichen Lösungsansatz gefunden. Dieser entstand in Zusammenarbeit mit der University of Arizona und dem Florida Institute of Technology. Die Forscher:innen entwickelten eine Methode, mit der die Perchlorate im Marsboden abgebaut werden können. Dabei kommen Mikroorganismen zum Einsatz. Diese Bakterien verstoffwechseln die giftigen Salze im Boden und produzieren dabei ungefährliche Substanzen. Gleichzeitig schaffen sie durch ihre Ausscheidungen organische Bodensubstanz, was ein erster Schritt wäre, um das Regolith in fruchtbaren Boden umzuwandeln. Langfristig gibt es keine andere Möglichkeit Regolith ist grundsätzlich eine Art Verwitterungsschicht, die auf dem Gestein des Planeten liegt. Die Forscher:innen benötigten allerdings Regolith vom Mars, um übertragbare Ergebnisse zu erhalten. Der Sand ist auf der Erde nicht verfügbar, weshalb das Team auf simulierten Mars-Sand zurückgriff, dessen chemische und mineralische Zusammensetzung den Proben entspricht, die der Mars-Rover Curiosity auf dem roten Planeten analysierte. Den Forscher:innen gelang es bereits, die Perchlorat-Konzentration in diesen Proben auf Werte zu senken, die mit pflanzlichem Leben vereinbar sind. Sie konnten auch bereits erste Pflanzen auf dem vorher behandelten Regolith züchten. Allerdings ist Perchlorat nicht das einzige Problem im Boden des Mars, sondern er enthält auch Schwermetalle. Wenn eines Tages dauerhaft Menschen auf dem Mars leben wollen, führt langfristig kein Weg daran vorbei, den Mars-Boden fruchtbar zu machen. „Man hat nur dann die Kontrolle über einen Ort, wenn man die Kontrolle über den Boden hat“, so Andrew Palmer vom Florida Institute of Technology, der an dem Projekt beteiligt ist. Via MIT Technology Review Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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