In Deutschland und Westeuropa verbreitet Tuberkulose heute nicht mehr so einen großen Schrecken wie noch vor einigen Jahrzehnten. Noch immer handelt es sich aber um die weltweit tödlichste Infektionskrankheit. Einen wirksamen Impfschutz gibt es aktuell nicht. Es ist daher von entscheidender Bedeutung die Krankheit bei betroffenen Personen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Die dazu notwendige Laboruntersuchung ist allerdings vergleichsweise aufwendig und dauert mindestens einen Tag. In dieser Zeit werden Menschen mit Tuberkulose-Verdacht dabei unter Quarantäne gestellt. Forscher der Brock University haben nun aber einen Test entwickelt, der schon nach rund zehn Minuten ein Ergebnis liefern soll.


Eine Blutprobe mit Tuberkuloseerreger fängt an zu leuchten

Dabei setzen sie auf kleine Nanopartikel aus Gold. Diese sind mit langen und kurzen DNA-Strängen ausgestattet. Die langen Stränge können dabei auf verschiedene Krankheiten zugeschnitten werden – bisher forschten die Wissenschaftler dabei vor allem mit dem Tuberkuloseerreger. Kommt es dann zu einem Kontakt zwischen den Nanopartikeln und dem gesuchten Erreger, werden die kurzen DNA-Stränge abgeschnitten. Diese wiederum sind mit einem Inhaltsstoff versehen, der zu leuchten beginnt, sobald die Verbindung zu den anderen DNA-Strängen gekappt wird. In der Praxis sieht es dann also so aus, dass die Nanopartikel in eine Blutprobe gegeben werden. Leuchtet diese dann nach wenigen Minuten auf, gilt der Nachweis als erbracht.


Auch ein Ebola-Test könnte auf ähnliche Art und Weise funktionieren

Es kann dann sofort mit der Antibiotika-Behandlung begonnen werden, was die Leidenszeit des Patienten verringert und die Gefahr einer größeren Ausbreitung verhindert. Allerdings hat man auch hier mit den Gefahren der Antibiotika-Resistenzen zu kämpfen. Ein weiterer Vorteil der Nachweismethode mit Nanopartikeln liegt zudem darin, dass sie sich relativ einfach auch auf andere Viren und Krankheitserreger übertragen lässt – etwa auf das Ebola-Virus. Die Forscher wollen zudem testen, ob sich so auch microRNAs als sogenannte Biomarker nachweisen lassen. Dann könnte das Testverfahren beispielsweise auch zum Nachweis von Krebs eingesetzt werden.

Via: Popsci

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