Klingt zumindest für Mitteleuropäer ziemlich eklig, könnte aber auf lange Sicht den Hunger in der Welt besiegen. Mehrwürmer, heute schon beliebte Futter- und in manchen Regionen gar schon Nahrungsmittel, lassen sich so aufbereiten, dass sie zur Delikatesse werden und ganz nebenbei noch die Menschheit mit hochwertigen Proteinen versorgt. Südkoreanische Forscher haben berichtet, dass sie Mehlwürmer mit Zucker gekocht haben. Dadurch nähmen sie ein fleischähnliches Aroma an. Hee Cho von der Wonkwang University in Iksan glaubt, dass seine aufbereiteten Mehlwürmer eines Tages in Fertiggerichten als schmackhafte Quelle für zusätzliches Protein verwendet werden.


Foto: Foto: Wieland1975/Pixabay
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Mehlwürmer werden versteckt

„Insekten sind eine nahrhafte und gesunde Nahrungsquelle mit hohen Mengen an Fettsäuren, Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen und hochwertigem Protein, das dem von Fleisch ähnelt“, sagt Cho.


In vielen Teilen der Welt ist das Essen von Insekten nicht üblich, und die Menschen sind auch kaum dazu zu bewegen, ihre Haltung gegenüber den vermeintlich ekligen Tieren zu korrigieren. Obwohl einige Unternehmen versuchen, die Meinung der Menschen zu ändern, indem sie gekochte ganze Mehlwürmer als knusprige, salzige Snacks verkaufen, ist die Akzeptanz der Verbraucher gering. Cho sagt, dass ein anderer Ansatz nötig ist, um mehr Menschen dazu zu bringen, regelmäßig Mehlwürmer zu essen. Sie müssten in Form von aufbereitetem Material in anderen Nahrungsmitteln versteckt werden.

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Verführerische Düfte

Der erste Schritt des Forschungsteams bestand darin, das Geschmacksprofil dieses Insekts zu erkunden. Sie verglichen Mehlwurmaromen während ihres gesamten Lebenszyklus, vom Ei über die Larve bis hin zur Puppe und zum erwachsenen Mehlwurmkäfer. In allen Stadien fanden die Forscher flüchtige Kohlenwasserstoffe, die teilweise verführerisch dufteten.

Bei Testern gut akzeptiert

Basierend auf diesen Erkenntnissen ging das Team davon aus, dass aus den eiweißreichen Mehlwürmern so genannte Reaktionsaromen entstehen könnten, wenn sie mit Zucker erhitzt würden. Reaktionsaromen, manchmal auch Prozessaromen genannt, entstehen, wenn Proteine und Zucker gemeinsam erhitzt werden und interagieren, zum Beispiel durch Maillard-, Strecker- und Karamellisierungsreaktionen und Fettsäureoxidation, sagt Cho. Im Ergebnis entstehen fleischähnliche und herzhafte Aromen, die bei freiwilligen Testern gut ankamen.

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