Das US-Verteidigungsministerium besitzt eine eigene Forschungsabteilung namens Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA). Dieser stehen durchaus beachtliche Summen zur Verfügung, um die Entwicklung neuer Technologien zu befördern. Logischerweise liegt dabei ein gewisser Fokus auf der militärischen Nutzung. In vielen Fällen ergeben sich später aber auch zivile Einsatzmöglichkeiten. Nun haben die Experten der DARPA die Entwicklung eines neuen Antriebs für Raumschiffe als Ziel ausgegeben. Umgesetzt werden soll die Idee von drei Rüstungsfirmen, die jeweils mit Millionensummen gefördert werden. Der Hauptteil des Geldes geht an die Firma General Atomics. Diese soll eine neue Antriebstechnik auf Basis eines Nuklearreaktors entwickeln. Dafür gibt es zunächst einmal 27,9 Millionen US-Dollar von der US-Regierung. Es ist zudem davon auszugehen, dass sich weitere Forschungsaufträge anschließen werden.


Bild: DARPA

2025 könnte der erste Testflug absolviert werden

Die Firmen Blue Origin und Lockheed Martin sollen zudem unabhängig voneinander ein neues Raumschiff-Design entwickeln, in das sich der nukleare Antrieb integrieren lässt. Dafür gibt es allerdings mit 2,5 und 2,9 Millionen Dollar deutlich weniger Geld. Die grundsätzlichen Arbeiten sollen bis zum Jahr 2022 abgeschlossen sein. Für die Umsetzung in der Praxis wären dann Folge-Ausschreibungen nötig. Läuft alles nach Plan würde schon im Jahr 2025 der erste Demonstrationsflug stattfinden. Grundsätzlich könnte der Nuklearantrieb bei Raumschiffen eine Reihe von Vorteilen mit sich bringen. Denn elektrische oder chemische Antriebe sind entweder zu schwer oder nicht effizient genug, um extrem schnelle Manöver im Weltraum durchzuführen. Der Nuklearantrieb hingegen vereinigt theoretisch die Vorteile der beiden Antriebsformen – ohne die Nachteile mit sich zu bringen. Bisher wurde die Technologie aber noch nicht in der Praxis getestet.

Die Reisezeit zum Mars könnte sich deutlich verkürzen

Die damit vorhandenen Hoffnungen sind gleichwohl groß. So spricht Lockheed Martin bereits von einer bahnbrechenden Technik. Sie könnte dafür sorgen, dass der Raum zwischen Erde und Mond zukünftig deutlich einfacher beflogen werden kann. Dadurch würden dann auch zahlreiche bereits geplante Projekte erleichtert. So haben mehrere Staaten bereits neue Mondmissionen angekündigt. Außerdem soll auf dem Erdtrabanten und in dessen Umlaufbahn auch dauerhafte Infrastruktur errichtet werden. Die an der Entwicklung des Nuklearantriebs beteiligten Ingenieure berichten zudem noch von deutlich weitergehenden Möglichkeiten. So könnte auf diese Weise auch die Reisezeit zum Mars massiv verkürzt werden. Zunächst allerdings muss nun abgewartet werden, ob die Forschungsarbeiten tatsächlich so erfolgreich verlaufen wie geplant. In der Vergangenheit dauerten DARPA-Projekte gerne einmal deutlich länger als ursprünglich anvisiert.


Via: DARPA

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