Die Alkoholsucht beim Menschen lässt sich zwar behandeln, aber nie vollständig heilen. Die betroffenen Personen dürfen daher in der Regel ihr Leben lang keinen Alkohol mehr trinken. Außerdem kommt es vergleichsweise oft zu Rückfällen. Hoffnung könnte nun aber eine Studie aus den Vereinigten Staaten mit sich bringen. Dort haben Forscher Ratten zunächst vom Alkohol abhängig gemacht und diese dann von ihrem Suchtverhalten wieder erlöst. Besonders interessant: Die Tiere konnten anschließend auch wieder kleine Mengen Alkohol zu sich nehmen, ohne dass sie nach mehr verlangten. Das für eine Suchterkrankung typische Verhalten konnte also ausgeschaltet werden. Noch ist es allerdings ein weiter Weg, bis eine solche Therapie auch beim Menschen möglich sein könnte.


Die Entzugserscheinungen konnten auf ein Minimum reduziert werden

Im Vorfeld des Experiments wurden den Ratten Lasersonden ins Gehirn gepflanzt. Diese wurden so platziert, dass sie sich in unmittelbarer Nähe der für die Sucht verantwortlichen Zellen befanden. Anschließend erhielten die Nager jeden Tag etwas mehr Alkohol, bis mithilfe eines Hinrscans eine Abhängigkeit nachgewiesen werden konnte. Nun schalteten die Forscher die zuvor implementierten Lasersonden an und machten eine erstaunliche Beobachtung: Die Ratten wiesen keine psychischen und so gut wie keine körperlichen Entzugserscheinungen auf. Der Effekt hielt allerdings nur an, solange die Lasersonden noch aktiv waren. Wurden diese ausgeschaltet, setzte auch das typische Suchtverhalten wieder ein.


Das Ziel ist ein besseres Verständnis der menschlichen Sucht

Wenn man so möchte ist es den Forschern also gelungen eine Art Ein- und Ausschalter für das Suchtverhalten zu implementieren. Da dieser direkt im Gehirn ansetzt, spielt es grundsätzlich auch keine Rolle, um welche Art von Sucht es sich handelt. Theoretisch sollte auf diese Weise also beispielsweise auch die Abhängigkeit von harten Drogen oder Zigaretten bekämpft werden können. Selbiges gilt vermutlich für die Spielsucht und ihre verschiedenen Ausprägungen. Die Forscher betonen allerdings, dass sie noch weit davon entfernt sind, tatsächlich eine Behandlungsform für den Menschen zu entwickeln. Stattdessen geht es ihnen zunächst vor allem darum, dass menschliche Suchtverhalten besser zu verstehen. Diese neuen Erkenntnisse könnten dann in einem ersten Schritt zu Verbesserungen bei den bereits bekannten Behandlungsmethoden führen.

Via: Nature

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