Die Frage nach einer effizienten und sinnvollen Speicherung der überschüssigen Energie aus erneuerbaren Energiequellen ist bisher noch weitgehend unbeantwortet. Ein Startup aus den Niederlanden plant, bei Offshore-Windparks Energiespeicher im Meer zu versenken. Diese sollen mit Wasserkraft arbeiten, um die Energie verfügbar zu machen.


Bild: Ocean Grazer

Meeresbatterie mit Staudammtechnik

Das Ziel von „Ocean Grazer“ ist es, umweltfreundliche Energiespeicher auf den Markt zu bringen, die direkt in der Nähe von Offshore-Windparks auf dem Meeresboden angebracht werden können und mit Staudammtechnik arbeiten.

Die von dem Startup entwickelten Meeresbatterien sollen sowohl für bessere Regulierung bei Lastspitzen vor Ort sorgen als auch in windarmen Zeiten Strom ins Netz einspeisen. Sie können zudem sowohl in bestehende Offshore-Windparks integriert als auch mit neuen Anlagen gebaut werden.


Die Unterwasser-Energiespeicher arbeiten mit ein- und ausströmenden Wasser um Energie zu speichern. Dabei wird die sogenannte Staudammtechnik verwendet. Beim Energie speichern pumpt die Unterwasser-Batterie Wasser aus starren Reservoirs in flexible Blasen auf dem Meeresboden. Die Energie wird als potenzielle Energie in Form von Wasser unter hohem Druck gespeichert. Um die Energie dann wieder freizusetzen, fließt das Wasser von den flexiblen Blasen zurück in die Niederdruckreservoirs und treibt dabei mehrere Wasserturbinen zur Stromerzeugung an.

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Neue Ökosysteme am Meeresboden?

Die benötigten Niederdruckreservoirs werden direkt in den Meeresboden eingebracht, während die flexiblen Blasen auf diesem aufliegen. Das Verfahren seit weitestgehend schonend für Meeresbewohner, heißt es von Seiten Ocean Grazer. Durch die neuen Strukturen am Meeresboden könnten sogar neue Ökosysteme entstehen, die Tiere anlocken.

Bei Ocean Grazer handelt es sich um eine Ausgründung der niederländischen Universität Groningen. Nach Angaben des Startups arbeiteten dort seit 2014 mehr als 100 Student:innen an der Idee der Meeresbatterie. Das Unternehmen selber existiert seit 2019 und beschäftigt derzeit zwölf Festangestellte. Gefördert wird das Startup von der Europäischen Union, dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, dem SNN (Samenwerkingsverband Noord-Nederland, Northern Netherlands Alliance), der Provinz Groningen und mehreren anderen Partnern.

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