So gut wie alle Fahrzeughersteller weltweit arbeiten aktuell daran, die Reichweite von Elektroautos zu erhöhen. Schon seit längerem wird dabei auch die Idee propagiert, die ohnehin scheinende Sonne zu nutzen. Bisher allerdings sind Autos mit Solardächern noch nicht zu einem Verkaufsschlager geworden. Dies dürfte auch mit dem eher geringen zusätzlichen Nutzen zusammenhängen. So erhöht sich die Reichweite beim Toyota Prius dadurch nur um wenige Kilometer pro Tag. Das deutsche Solarauto Sion verspricht zwar immerhin rund dreißig zusätzliche Kilometer. Allerdings kann man das Auto bisher nur vorbestellen und nicht kaufen. Das Startup Sono Motors hat zudem mit Finanzierungsproblemen zu kämpfen. Ingenieure von Ford haben daher einen etwas anderen Ansatz entwickelt: Eine aufblasbare Autoabdeckung mit Solarzellen.


Bild: uspto.gov

Die zusätzliche Reichweite wurde noch nicht exakt beziffert

Während der Fahrt befindet sich die Konstruktion auf dem Dach des Autos. Wird das Auto allerdings geparkt und das System aktiviert, schiebt sich die Abdeckung über das gesamte Fahrzeug. Weil dann auch die Fenster bedeckt sind und keine Rücksicht auf die Aerodynamik genommen werden muss, kann so eine deutlich größere Fläche mit Solarmodulen bedeckt werden als bei klassischen Autos mit Solardach. Dementsprechend höher soll auch die Stromproduktion ausfallen. Konkrete Angaben dazu machte Ford bisher allerdings noch nicht. In sonnenreichen Gegenden und bei einer eher defensiven Fahrweise sollten aber doch einige zusätzliche Kilometer zusammenkommen. Helfen könnte die Funktion zum Beispiel Berufspendlern, bei denen auf der Arbeit keine Ladestation zur Verfügung steht. Diese könnten ihr Auto dann während ihrer Tätigkeit kostengünstig von der Sonne aufladen lassen.

Der Weg vom Patent zum Produkt ist weit

Bis dies tatsächlich möglich sein wird, dürfte aber noch etwas Zeit vergehen. Denn die Anmeldung eines Patents stellt lediglich einen der ersten Schritte bei der Implementierung eines neuen Produkts dar. Anschließend muss zunächst noch geschaut werden, ob sich die Idee auch technologisch und wirtschaftlich sinnvoll umsetzen lässt. Viele eingereichte Patente scheitern an dieser Hürde und verschwinden anschließend in der Schublade. Sollte Ford die Idee der aufblasbaren Autoabdeckung mit Solarzellen allerdings weiter verfolgen, müssten auch noch einige Probleme gelöst werden. So dürfte es im Fahrzeug unterhalb der Solarabdeckung insbesondere im Sommer sehr schnell sehr warm werden. Außerdem müsste sichergestellt sein, dass die Lackierung des Fahrzeugs durch die ausfahrende Abdeckung nicht beschädigt wird. Grundsätzlich handelt es sich bei der Entwicklung aber um einen sehr spannenden Ansatz.


Via: MachEClub

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