Mikroplastik ist eine Gefahr für die Meeresbewohner, die diese oft mit angelagerten Giften fressen. Letztlich landen sie auf den Tellern der Liebhaber von Fischen und anderen essbaren Meeresbewohnern. Die winzigen Partikel sind in Kosmetika, Zahnpasten, Handwaschpasten und Sonnencremes enthalten. „Muss das sein?“ fragte sich Nick Voulvoulis, Professor am Zentrum für Umweltpolitik des Imperial College London. Nach umfassenden Untersuchungen von möglichen Alternativen, die weder Mensch noch Tier oder Umwelt schädigen, fand er mit seinem Team heraus, dass Siliziumdioxid, auch Kieselgel genannt und noch besser als Quarzsand bekannt, die beste Alternative ist. Sie ist wirksamer als Mikroplastik, ungiftig und vollkommen umweltneutral.


Mandelschalen fielen durch

„Es kann zu unvorhergesehenen negativen Auswirkungen auf die Umwelt kommen, wenn die Ersatzstoffe für Mikroplastik nicht sorgfältig ausgesucht werden“, warnt Voulvoulis. Nicht jede scheinbar natürliche Alternative sei positiv zu bewerten. Sein Team bewertete 29 Alternativen zu Mikrokügelchen, darunter verschiedene Kunststoffformulierungen, Mineralien wie Kieselgel, Salze und Bimsstein sowie pflanzliche und tierische Produkte wie Mandelschalen, Hafer und Perlen. Für jedes Mittel bewerteten die Forscher die Umweltauswirkungen ihres „Lebenszyklus“ – von der Gewinnung und Herstellung bis zur Endverwendung und Entsorgung. Zudem betrachteten sie die Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit sowie die mögliche Verwendung knapper Ressourcen.


Verbrauch an Energie, Land und Wasser

Dabei stellte sich zwei Hauptfaktoren für die Beurteilung heraus: Der Energieverbrauch zur Herstellung, der fast immer mit dem Ausstoß von Klima- und Abgasen verbunden ist, und der Verbrauch an Wasser, Land und Düngemitteln, wenn es um pflanzliche Ersatzstoffe ging. Mandelschalen fielen gleich durch, weil der Anbau sehr viel Wasser benötigt. Schließlich landete das Team beim Kieselgel.

Claire Hunt, Kollegin von Voulvoulis und Mitglied im Team, empfiehlt das umfassende Beurteilungsverfahren, dass die Briten einsetzten, auch für die Beurteilung von Alternativen für andere Kunststoffprodukte wie dünne Tüten, wie sie in Obst- und Gemüseabteilungen von Supermärkten zu finden sind, oder für Getränketüten. Sie empfiehlt, auch abbaubare Kunststoffe in Betracht zu ziehen.

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