Tesla ist bekannt für äußerst forsche Ankündigungen in Sachen selbstfahrende Autos. So gab der Konzern bereits im Jahr 2016 an, die Fahrzeuge würden bereits über die benötigte Hardware verfügen. Demnach wären zukünftig nur noch entsprechende Software-Updates nötig, um Fahrten ohne Fahrer zu ermöglichen. Folgerichtig wurde das System auch unter dem Namen Autopilot vermarktet, obwohl es sich lediglich um ein eher banales Fahrassistenzsystem handelte. Tatsächlich ist Tesla bis heute nicht über Level 2 – von insgesamt 5 Leveln – beim autonomen Fahren hinausgekommen. Hier kann das Fahrzeug zwar bestimmte Dinge alleine, muss aber regelmäßig vom Fahrer kontrolliert und verbessert werden. Experten führen die Rückschläge des Konzerns beim Thema autonomes Fahren auch darauf zurück, dass Tesla bei der Thematik etwas gegen den Strom schwamm. Denn anders als andere Hersteller setzte man ausschließlich auf den Einsatz von Kameras, um die Umgebung des Fahrzeugs zu erfassen.


Andere Hersteller setzen auf Kameras, Radar und Lidar

Diese Entscheidung verkündete Tesla-Chef Elon Musk im April vergangenen Jahres bei Twitter. Damals wie heute stand er damit alleine innerhalb der Autobranche. Denn alle anderen Hersteller setzen neben den Kameras auch auf Radar und Laserscanner – auch bekannt als Lidar. Musk begründete seinen Verzicht auf diese zusätzlichen technischen Möglichkeiten mit zwei Argumenten: Zum einen seien die Auflösungen bei Kameras schlicht deutlich höher. Zum anderen könnte man so die Problematik umgehen, wie das System entscheiden soll, wenn Kameras, Radar und Lidar sich widersprechende Informationen liefern. Ganz unumstritten war diese Einschätzung des Tesla-Chefs nie. Zusätzlich befeuert wurde die Kritik durch mehrere Unfälle in den Vereinigten Staaten, bei denen die Kameras offensichtlich ein Hindernis nicht korrekt erfassten. Nun scheint auch bei Tesla ein Umdenken einzusetzen. Dies geht zumindest aus einer von dem Unternehmen eingereichten Registrierung bei der US-Fernmeldebehörde FCC hervor.


Bei Radarsensoren sind noch große technische Fortschritte möglich

Demnach will der Konzern schon ab Januar nächsten Jahres auch wieder Radarsensoren verbauen. Eingereicht wurde der Antrag offensichtlich schon vor einiger Zeit. Allerdings war er mit einer Vertraulichkeitsvereinbarung versehen, sodass erst jetzt erste Details bekannt werden. Völlig transparent ist die Sache auch immer noch nicht. So ist unklar, welche Art von Radarsensoren verbaut werden sollen. So wäre es denkbar, dass Tesla massive Fortschritte bei der Auflösung des Radars erzielt hat. Außerdem könnte eine vierte Dimension hinzugekommen sein. Denn klassische Radarsysteme erfassen vor allem die horizontale Ebene und erkennen drei Dinge: Die Entfernung eines Objekts, die relative Geschwindigkeit und die Richtung, in die es sich bewegt. Im Englischen spricht man von Distance, Doppler und Direction – den drei Ds. Neuere Systeme sind zusätzlich noch in der Lage, auch vertikale Informationen zur Verfügung zu stellen. Die so gewonnenen Daten werden somit den Bildern einer Kamera deutlich ähnlicher.

Via: Electrek

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