Dass es in Schottland ideale Bedingungen für Windkraftanlagen gibt, ist kein Geheimnis. Darunter musste auch schon US-Präsident Trump leiden. Dieser fürchtete um die Aussicht seiner Gäste in einem Golf-Resort und kündigte an, durch Klagen, den Bau neuer Windräder zu verhindern. Er sprach von der „schrecklichen Idee hässliche Windturbinen zu bauen“. Doch die schottische Regierung ließ sich davon nicht beeindrucken und setzte den Ausbau der Windenergie konsequent fort. Mit Erfolg: In den ersten sechs Monaten produzierten die Windräder des Landes stolze 9.831.320 Megawattstunden Strom. Dies reicht aus, um 4,47 Millionen Haushalte zu versorgen – in etwa doppelt so viel wie es in Schottland gibt. Rein rechnerisch war also kein schottischer Haushalt auf die Nutzung fossiler Energieträger angewiesen.


Schottland hat sich ambitionierte Klimaziele gesetzt

Mehr noch: Es konnte sogar Windstrom nach England exportiert werden. Noch allerdings ist auch Schottland nicht ganz unabhängig von fossilen Energieträgern. Denn der meiste Strom wird auch weiterhin von der Industrie – und nicht von den Haushalten – verbraucht. Immerhin hat die Regierung es sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 die Hälfte des landesweiten Energieverbrauchs auf nachhaltige Art und Weise zu decken. Dies bezieht auch den Automobilsektor mit ein, der bisher noch sehr stark auf das Verbrennen von Benzin oder Diesel angewiesen ist. Durch die zunehmende Verbreitung von Elektroautos kann aber auch hier die Windenergie zukünftig einen wichtigen Beitrag leisten. Ab dem Jahr 2032 sollen daher in Schottland gar keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden. Spätestens dann dürfte auch hier eine spürbare Verbesserung der Klimabilanz einsetzen.


Die Kohle verliert immer mehr an Bedeutung

In der Vergangenheit hat die schottische Regierung zudem unter Beweis gestellt, dass sie es in Sachen Klimaschutz durchaus ernst meint: Die Klimaziele für das Jahr 2020 wurden etwa schon im Jahr 2014 erreicht. Gleichzeitig bemüht sich auch der Rest Großbritanniens um eine saubere Energieversorgung. So verbot Nordirland als eines der ersten Länder in Europa das sogenannte Fracking. In England wiederum schloss die letzte Kohlemine des Landes für immer ihre Tore. Es war das Ende einer Ära. Denn einst hatte die Kohle in England erst den Beginn der industriellen Revolution ermöglicht. Inzwischen möchte Großbritannien bis zum Jahr 2025 sämtliche Kohlekraftwerke abschalten. In diesem Jahr konnte das Land zumindest einen neuen Rekordwert vermelden: Rund zwei Wochen kam die Nation bereits ohne die Nutzung von Kohlekraftwerken aus.

Via: Treehugger

2 Kommentare

  1. Moog

    16. Juli 2019 at 17:35

    Und was machen die Schotten wenn mal für ein oder zwei Wochen kein Wind weht?
    Dann gehen aber ohne Kohle und Gaskraftwerke ganz schnell die Lichter aus.

  2. Alexander Trisko

    17. Juli 2019 at 14:24

    Das ist geografisch und meteorologisch betrachtet ein eher unrealistisches Szenario.

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