Schokolade ist Lifestyle und Leidenschaft, nur wenige Menschen können ihr aus dem Weg gehen. Diejenigen mit den eisernen Nerven, die tatsächlich »Nein« zu Schoki sagen, leben womöglich ungesünder als gedacht: Forscher haben an einer Kohortenstudie mit 3.000 Herzpatienten entsprechend Verdächtiges entdeckt.


Guten Gewissens Schokolade futtern

Patienten sollten sich zum Schokoladenkonsum äußern

Die Studie fand in der Schweiz statt, die Veröffentlichung erfolgte im Fachjournal »Swiss Medical Weekly«. Die teilnehmenden Probanden hatten allesamt eines gemeinsam: Sie befanden sich wegen Vorhofflimmern in medizinischer Behandlung. Die Forscher und Forscherinnen legten ihnen Fragebögen zum Schokoladenkonsum vor: Die Patienten sollten angeben, ob sie die Nascherei zu sich nehmen und wenn ja, wie häufig.

Das Ergebnis: Ungefähr zwei bis sechs Riegel pro Woche scheinen sich positiv auf die Gesundheit auszuwirken. Wer keine Schokolade oder zu wenig davon isst, hat offenbar ein viel höheres Risiko, wegen Herzinsuffizienz ins Krankenhaus zu kommen. Auch schlechtere kognitive Leistungen drohen, ebenso wie ein erhöhtes Risiko, früher zu sterben. Allerdings war die Studie zu wenig komplex, um eine sichere Aussage zu treffen. Es handelt sich eher um eine auffällige Korrelation, die aber nicht unbedingt eine Kausalität bedeuten muss. Vielleicht spielen noch andere Faktoren in die Wechselbeziehung zwischen Gesundheit und Schokolade mit hinein.


Kakao hat gesunde Eigenschaften, Industriezucker nicht

Fest steht aber: Kakao enthält Antioxidantien, die frei Radikale neutralisieren und so Gewebe und Zellen vor Schäden schützen. Oxidativer Stress wird damit reduziert, das verbessert durchaus die Gesundheit. Die Schweizer Forscher weisen auch darauf hin, dass bestimmte Inhaltsstoffe der Schokolade die dünne Zellschicht auf den Innenwänden der Blutgefäße, das sogenannte Endothel, positiv beeinflussen. Ist das Endothel fit, bleiben die Adern flexibel und der Körper kann den Blutdruck besser regulieren. Das Risiko für Herzerkrankungen wird reduziert.

Der Zucker in der Schokolade ist gewiss kein positiver Gesundheitsfaktor, viel eher sind die genannten Gesundheitseffekte auf den enthaltenen Kakao zurückzuführen. Wenn ihr euch also jetzt auf die Schoki stürzt: Nehmt lieber welche mit wenig Zucker- und hohem Kakaogehalt! Und verlasst euch keinesfalls auf die Schokolade allein, denn so einfach ist es leider bei weitem nicht.

Quelle: science.orf.at

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