Während Forscherteams in aller Welt an Hochleistungsbatterien für E-Autos feilen, geht ausgerechnet der Mineral- und Erdgaskonzern Shell einen spannenden anderen Weg: Zusammen mit dem Automobiltechnikunternehmen RML Group entwickelte die Firma eine Flüssigkeit für Akkus, die »thermische Belastungen erheblich reduziert, sodass viel höhere Ladeströme toleriert werden können«. Dies beinhaltet die Möglichkeit, die Akku-Technik insgesamt auf ein höheres Level zu heben. Was ist dran an der Erfindung?


Shell geht neue Wege

Flüssigkeit füllt alle Lücken im Akku aus

Die Inhaltsstoffe der »Flüssigkeit« sind nicht bekannt. Sie ist nicht leitfähig und soll alle Lücken in einem Akku ausfüllen, um die Kontakte mit jeder Zelle im Inneren zu maximieren. Neben der Reduktion der Wärmebelastung ergeben sich dadurch viel höhere Ladeströme und eine gesteigerte Ladegeschwindigkeit, ohne den Akku überzubelasten. Eine Aufladung soll damit nur noch etwas 10 Minuten dauern. Shell führte das Prinzip mit einer 34-kWh-Batterie vor, die deutlich kleiner ist als das 84-kWh-Paket eines Hyundai Ioniq 5.

In diesem Setting konnte das Team die angekündigte kurze Ladezeit realisieren. Dazu verkündete der Konzern, dass ein leichtes, aerodynamisches Auto mit einem Verbrauch von 10 km/kWh in jeder Minute Ladezeit eine Reichweite von 24 Kilometern dazugewinnen könne. Allerdings ist dieser Wert bislang noch Zukunftsmusik, der besagte Hyundai schafft mit einer kWh nur 6,78 km, der hocheffiziente Lucid Air Pure 8,04 km.


Ein Mineralölkonzern wird zum Akku-Optimierer

Ladezeiten von 10 Minuten sind auf andere Weise bereits erreicht. So präsentierte der der chinesische Batteriehersteller CATL mit seinem Shenxing Gen 2 einen Akku, der innerhalb einer Ladesekunde 2,4 km Reichweite gewinnt. Darauf setzte dieselbe Firma nun die LFP-Batterie Shenxing Pro mit zwar »nur« 0,8 km je Sekunde, aber mit hochwertigem Überhitzungsschutz, einer hohen Leistung auch bei Minustemperaturen und einer Garantie von 240.000 Fahrkilometern. Shell reiht sich also nur ein in ein Feuerwerk der Erfindungen. Doch dass ausgerechnet ein Mineralölkonzern eine generelle neue Akkutechnologie entwickelt, ist bemerkenswert.

Quelle: newatlas.com 

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