Mit einer Art elektromagnetischem Auge können Kriminelle Banken ausbaldowern, ohne in den Innenraum vordringen zu m müssen. Sie brauchen lediglich eine empfindliche Antenne und eine Bildbearbeitungssoftware, um sich Videos von Überwachungskameras herunterzuladen, die in den Innenräumen angebracht sind. Und sie müssen in der Nähe der Kabel sein, durch die die aufgezeichneten Bilder zum Datenspeicher transportiert werden.


Datenkabel mit verräterischer Spur

Möglich macht das EM Eye, das elektromagnetische Auge, so Forscher der University of Michigan in Ann Arbor, der Zhejiang University in der chinesischen Millionenstadt Hangzhou und der Northeastern University in Boston, die es selbst ausprobiert haben. Sie richteten ihre Antenne auf das Datenkabel, das um sich herum ein schwaches elektromagnetisches Feld aufbaut, dessen Beschaffenheit von den Daten bestimmt wird, die hindurchhuschen.


Klare Sicht durch maschinelles Lernen

Es entsteht ein Videofilm, wie ihn die jeweilige Kamera aufgenommen hat, allerdings ohne Ton und so verpixelt, dass man nicht allzu viel darauf erkennt. Den bereiten die Forscher auf, indem sie eine Software zur Bildbearbeitung einsetzen, die sie zuvor mit maschinellem Lernen darauf trainiert haben, die Lücken zwischen den einzelnen Pixeln gewissermaßen zu schließen. So entsteht ein Film, der dem Original sehr ähnlich ist und fürs Ausbaldowern reicht.

Nur die Kameras sind geschützt

Die Kabel, die die verräterischen Impulse übermittelten, waren von der Antenne jeweils zwischen knapp 30 und 480 Zentimeter entfernt. Die Forscher betonen, dass zwar die digitalen Schnittstellen der meisten Kameras gegen Datenjäger geschützt seien, Kabel jedoch nur selten. Sie müssten wie Antennenkabel mit einer Abschirmung versehen sein, um dem EM-Eye keine Chance zu lassen.

Es fehlen Spuren eines Einbruchs

Ungeschützte Kabel machten seien ein Sicherheitsrisiko, weil sie es Personen mit technischen Fähigkeiten und minimaler Ausrüstung ermöglichte, Kameras in der Nähe diskret auszuspionieren, warnen die Forscher. Im Gegensatz zu anderen Spionagemethoden wie dem Hacken von Netzwerken oder dem Einbruch in einen Cloud-Speicher erfordert EM Eye keinen Zugriff auf das Netzwerk der Kamera und hinterlässt keine Spuren eines Einbruchs. Es funktioniert sogar bei Kameras ohne Internetverbindung, wie zum Beispiel Dashcams.

 

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