Am Anfang des Fleischgenusses steht immer der Tod. Zumindest war es bislang so, dass für jedes Rippchen und jedes Steak auf dem Teller ein Tier sterben musste. Zudem erinnert eine Studie des New Yorker Bard Colleges daran, dass bei der Rindfleischproduktion rund 40 Mal mehr CO2 anfällt als bei der Herstellung anderer Proteinquellen unseres Speiseplans. Deshalb mehren sich die Stimmen, die Fleisch – vor allem das vom Rind – am liebsten vollständig aus der menschlichen Nahrungspalette streichen möchten. Am besten geht das mit einem adäquaten Ersatz, weil sehr viele Zeitgenossen nicht von ihren geliebten Ernährungsgewohnheiten lassen möchten.


Rindfleisch könnte bald nicht mehr vom Tier sein

Ein schlechter Ersatz wäre gar kein Ersatz

Forschern an der Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) arbeiten schon länger an einem adäquaten Rindfleischersatz, bislang mit mäßigem Erfolg. Die Muskelfasern blieben bis zuletzt dünner als normal, die Textur erschien wenig authentisch. So ein Ergebnis nützt nichts, das weiß jeder, der gern Fleisch isst oder früher mal gern gegessen hat. Ein schlechter Ersatz ist in diesem Fall gar keiner! Doch jetzt erreicht uns eine Erfolgsmeldung, die den Schwenk auf Laborfleisch deutlich wahrscheinlicher macht: In den jetzigen Rindermuskelfasern der ETH sind dieselben Gene und Proteine aktiv wie bei dem Vorbild aus der Natur. Konsistenz und Geschmack sollen entsprechend überzeugen, ohne dass ein Tier dafür sterben musste.

Laborfleisch als absolut echter Genuss?

Die Studie wurde im Fachmagazin »Advanced Science« veröffentlicht. Die Forscher verraten in ihrem Artikel, dass ihr »Rindfleisch« auf sogenannten Myoblasten basiert, das sind die Vorläuferzellen der Muskelfasern. Sie werden entweder per Biopsie einem lebendigen Tier entnommen oder aus einem Stück Rindfleisch. Je drei dieser Myoblasten führten die Wissenschaftler in Zellkulturen ein, die dann die Muskelfaserbildung in Gang setzten. Als das künstliche Rindfleisch sich bildete, entfernten die Forscher die Moleküle wieder, damit sie nicht hinterher im Essen landen. Bis dieses Verfahren im großen Umfang günstig funktioniert, ist noch einige Arbeit nötig. Doch immerhin haben die Schweizer nun nach ihrer Ansicht bewiesen, dass Laborfleisch ein absolut tauglicher Ersatz für »den echten Stoff« sein kann.


Quelle: forschung-und-wissen.de 

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