Mit der Energiewende ist das so eine Sache. Grundsätzlich befürwortet eine große Mehrheit der Bevölkerung den Umstieg auf eine nachhaltige Energieversorgung. Der dafür notwendige Ausbau der Windkraft wird auf lokaler Ebene allerdings teilweise heftig bekämpft. Selbiges gilt für den Bau neuer Stromleitungen. In beiden Punkten hinkt Deutschland daher aktuell den eigenen Zielen deutlich hinterher. Eine mögliche Lösung könnten nun Ingenieure der spanischen Firma Vortex Bladeless gefunden haben. David Yáñez, einer der Gründer des Unternehmens, beschäftigt sich schon länger mit der Kraft des Windes. Allerdings in eher roher und ungezügelter Form: Er untersuchte im Rahme von Studien den Zusammenbruch der Tacoma-Narrows-Brücke in Washington im Jahr 1940. Damals hatte der Wind die Brücke in immer stärkere Schwingungen versetzt – bis diese schließlich einstürzte. Ganz offensichtlich waren hier also gewaltige Kräfte am Werk.


Bild: Raul Martin / Vortex Bladeless

Das Design der Anlage ist eher ungewöhnlich

Inzwischen wurde die Bauweise von Brücken so angepasst, dass ein solches Unglück heute wohl nicht mehr vorkommen wird. Yáñez aber faszinierte an dem Beispiel ohnehin eine andere Sache: Er überlegte, ob man die Energie der entstehenden Schwingungen nicht sinnvoll nutzen könnte. Um diese Vision in die Tat umzusetzen, gründete er schließlich die Firma Vortex Bladeless und präsentierte inzwischen ein eigenes kleines Windkraftwerk. Die Form ist allerdings äußert ungewöhnlich. Denn es handelt sich schlicht um eine Säule, die rund drei Meter in die Höhe ragt. Der Wind versetzt schließlich den oberen Teil in Schwingung. Die dabei entstehende Energie wird eingefangen und nutzbar gemacht. Weil das gesamte System ohne Getriebe und mechanische Teile auskommt, ist die Herstellung vergleichsweise preiswert. Auch die Wartung ist weniger aufwändig als bei klassischen Windrädern. Dies bleibt nicht ohne Auswirkungen auf den Preis des produzierten Stroms.

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Wind- und Solarenergie ergänzen sich theoretisch gut

Denn ersten Berechnungen des Unternehmens zufolge soll der so gewonnene Windstrom rund vierzig Prozent günstiger sein als bei der Nutzung eines klassischen Windrads. Außerdem ist so der Aufbau einer dezentralen Windstromproduktion möglich. Theoretisch könnte sich fast jeder Haushalt eine solche Säule in den Garten stellen. Dort wäre sie dann unter Umständen eine ideale Ergänzung zur Solaranlage auf dem Dach. Großflächig umgesetzt hätte dies den Vorteil, dass weniger Windräder gebaut werden müssten. Auch der Bedarf für neue Stromleitungen könnte sich reduzieren. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass dafür extrem viele vibrierende Säulen benötigt werden. Denn jede einzelne kommt auf eine Leistung von 100 Watt. Rein rechnerisch benötigt man somit 20.000 vibrierende Säulen, um ein konventionelles Windrad zu ersetzen. Die Firma arbeitet daher auch bereits an größeren Anlagen mit einer Höhe von mehr als einhundert Metern.

Via: Der Standard

1 Kommentar

  1. Manfred Hauptreif

    23. März 2021 at 10:15

    Das ist die Lösung, um die Welt zu retten bekommt jetzt jeder so einen Polyesterpenis in den Garten.

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