Der Höhle der Löwen wird oft vorgeworfen, dass dort keine bahnbrechenden Innovationen präsentiert werden. Dies dürfte sich auch nach der Präsentation der Dating-App Sqyle nicht großartig ändern. Immerhin ist Tinder bereits im Jahr 2012 auf den Markt gekommen – und war damals eine wirkliche Revolution. Bis heute kommen immer wieder neue Apps auf den Markt, die nach dem Tinder-Prinzip funktionieren. Bei der Höhle der Löwen waren dies zuletzt etwa die Apps Wydr und Foodguide.


Dennoch hat Wanda Egger im Juni 2016 ein eigenes Startup gegründet, um eine weitere Dating-App auf den Markt zu bringen. Das Alleinstellungsmerkmal von Sqyle: Exklusivität. Das damit zusammenhängende Versprechen: Ein höheres Niveau.


Genutzt werden kann die App erst nach mehreren Einladungen

Denn anders als bei Tinder kann sich nicht jeder einfach anmelden. Stattdessen muss bereits eine Verbindung zu den vorhandenen Mitgliedern bestehen. Überprüft wird dies zum einen über die eigene Freundesliste bei Facebook. Nur wenn sich darin ausreichend Sqyle-Nutzer befinden, kann die Registrierung bei der App erfolgen. Andernfalls wird eine Einladung von mehreren Mitgliedern benötigt, um die App zu nutzen. Bei einem solchen Modell stellt sich aber natürlich die Frage, ob die Mitgliedschaft bei der exklusiven Dating-App wirklich so attraktiv ist, dass ausreichend Nutzer diese Prozedur auf sich nehmen. Es dürfte daher spannend zu sehen sein, welche Nutzerzahlen Sqyle in der Höhle der Löwen bereits präsentieren kann.

Auch mit zusätzlichen Dienstleistungen soll Geld verdient werden

Ein Ass im Ärmel hat die App aber in jedem Fall noch: Als CTO ist Ingo Schilling bei dem Startup aktiv. Dieser hat bereits im Alter von 12 Jahren sein erstes Unternehmen an Microsoft verkauft und gehörte später zu den ersten Mitarbeitern von Amazon. In der deutschen Öffentlichkeit ist sein Name zwar eher unbekannt, aber zumindest Frank Thelen dürfte ihn sehr gut kennen. Außerdem will Sqyle zukünftig nicht nur durch die Vermittlung von Dates Geld verdienen, sondern auch zahlreiche Dienstleistungen anbieten, um das erste Treffen besonders schön zu gestalten. Dieser Geschäftsbereich steckt zwar noch in den Kinderschuhen, dürfte in der Höhle der Löwen aber bereits als Zukunftsvision präsentiert werden.

Vor dem Start wurden 100 Alternativen analysiert

Mangelnde Vorbereitung kann man Wanda Egger bei ihrer Unternehmensgründung jedenfalls nicht vorwerfen: Vor dem Start hat sie mehr als einhundert Dating-Apps ausprobiert und umfassend analysiert. Ist ihre neu entwickelte Alternative nun aber gut genug, um damit ein Investment in der Höhle der Löwen abzugreifen? Ihr Angebot erscheint auf den ersten Blick jedenfalls nicht völlig übertrieben: Für 120.000 Euro bietet sie zehn Prozent der Firmenanteile an. Neben Frank Thelen besitzt auch Carsten Maschmeyer zahlreiche Investments im App-Bereich – unter anderem die MySchleppApp – und kommt daher ebenfalls als Investor in Frage.

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