Grundsätzlich bietet Solarenergie das Potenzial Strom günstig und nachhaltig zu produzieren. Die dafür benötigten Flächen sind allerdings gewaltig. Zumindest haben die Solaranlagen aber den Vorteil, dass sie sich fast überall installieren lassen – etwa auf Hausdächern. Zahlreiche Städte und Regionen haben sogar schon eine entsprechende Pflicht für Neubauten erlassen. Andere Firmen wiederum arbeiten daran, die Solarzellen in die Karosserie von Autos zu integrieren. Sogar auf dem Wasser können die Module installiert werden. Bisher wurde dies aber vor allem auf ruhigen und abgegrenzten Gewässern wie Wasserreservoirs oder Seen umgesetzt. Singapur geht nun aber noch einen Schritt weiter. Der Stadtstaat hat in der Straße von Johor einen schwimmenden Solarpark auf dem offenen Meer realisiert. Dieser soll zukünftig 6.022.500 Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren.


Bild: Sunseap Group

Die Bedingungen auf dem Meer bringen Herausforderungen mit sich

Dies entspräche einer Einsparung von 4.258 Tonnen CO2 jährlich. Die Installation der insgesamt 13.312 Solarpanels zog sich über ein Jahr lang hin. Schuld daran waren aber keine unvorhergesehenen technischen Schwierigkeiten. Stattdessen sorgten die Mobilitätseinschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie für die Verzögerungen. Die Installation einer solchen Anlage auf dem Meer bringt dennoch einige zusätzliche Schwierigkeiten mit sich. So muss eine Stelle gefunden werden, die keine Einschränkungen für die Schifffahrt mit sich bringt. Außerdem sind der Wellengang und die teilweise rauen Wetterbedingungen zu beachten. Die beteiligten Ingenieure versichern allerdings, dass die Konstruktion den Kräften von Wind und Meer gewachsen sein wird. Der dort produzierte Strom wird dann mithilfe eines Kabels an Land transportiert und in das öffentliche Netz des Stadtstaates eingespeist.

Freie Flächen sind in Singapur ein rares Gut

Verglichen mit einigen schwimmenden Solarparks auf Binnengewässern ist die jetzt in Betrieb genommene Solarfarm auf dem Meer noch vergleichsweise klein. Offensichtlich soll hier zunächst einmal die grundlegende Technologie getestet werden. Treten dabei auch im Live-Betrieb keine schwerwiegenden Probleme auf, könnte das Potenzial der Meeressonne zukünftig noch deutlich stärker genutzt werden. Singapur ist auf unkonventionelle Lösungen wie schwimmende Solarfarmen angewiesen, weil der kleine Staat nur über extrem wenige freie Flächen verfügt. Auf dem Tengeh Wasser-Reservoir im Norden des Landes wird daher ein noch deutlich größeres Projekt realisiert. Dort soll eine schwimmende Solarfarm mit einer Kapazität von 60 MW installiert werden. Der produzierte Strom soll dann genutzt werden, um die Wasserbetriebe des Landes zu einhundert Prozent mit Erneuerbaren Energien zu betreiben. Insbesondere die Wasseraufbereitungsanlagen könnten dadurch ihre Klimabilanz deutlich verbessern.


Via: Electrek

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