Die menschlichen Aktivitäten in der Antarktis sind auf ein Minimum beschränkt. Dort gibt es zwar einige Forschungseinrichtungen sowie ein Luxus-Resort für Touristen. Aber verglichen mit anderen Regionen der Welt sollte der menschliche Fußabdruck dort noch vergleichsweise klein sein. Außerdem ist das dortige Ökosystem ein wenig abgeschnitten vom Rest der Welt. Forscher gingen daher bisher davon aus, dass dort auch das Problem des Plastikmülls noch vergleichsweise klein sein sollte. Eine Studie von Forschern der „University of Hull“, der „Científica del Sur University“ und der Forschungseinrichtung „British Antarctic Survey“ hat nun allerdings vor Ort nachgezählt und ein erschreckendes Ergebnis geliefert: Die Menge des Mikroplastik ist rund fünfmal höher als bisher gedacht.


Mikroplastik findet sich inzwischen in fast allen Gewässern

Mikroplastik kann auf verschiedene Arten in die Weltmeere gelangen. So kommen die kleinen Kügelchen mit einem Durchmesser von weniger als fünf Millimetern beispielsweise in vielen Pflegeprodukten vor und gelangen so ins Abwasser. Viele Kläranlagen sind aber nicht in der Lage, die Kleinstteile herauszufiltern. In letzter Konsequenz landen die Plastikkügelchen daher in den Ozeanen. Auf der anderen Seite zerfällt aber auch großer Plastikmüll im Laufe der Zeit – bis nur noch kleine Mikroplastikteilchen übrig bleiben. Aber auch in vielen Textilien werden inzwischen Plastikfasern verarbeitet, die bei nicht fachgerechter Entsorgung zum Problem werden können. Es bedarf also verschiedener Ansätze, um das Problem der Mikroplastik-Teile zu lösen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren


Video laden

Die Auswirkungen auf die Umwelt müssen jetzt genauer untersucht werden

Die Studie untersuchte erstmals näher die Menge an Mikroplastikteilchen im antarktischen Ozean. Zuvor beschränkte sich die Beobachtung hauptsächlich auf größeren Plastikmüll – weil man davon ausging, dass die Mikroteilchen gar nicht bis in die Antarktis gelangen. Dies stellte sich nun als Irrtum heraus. Damit ist aber auch klar: Weitere Forschungsarbeit ist notwendig. Denn während die Auswirkungen von großen Plastikteilen auf das Ökosystem bereits weitgehend klar sind – das Plastik wird von den Tieren gefressen und diese sterben – sind in Sachen Mikroplastik noch viele Fragen offen. Die beteiligten Forscher fordern daher zum einen, dass die Menge an Mikroplastik im antarktischen Ozean zukünftig besser überwacht wird. Zum anderen sollen die Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt genauer untersucht werden.

Via: Inhabitat

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.