Die Einwohner in Südaustralien hatten in den letzten Jahren mit zwei großen Problemen zu kämpfen: Die Stromversorgung brach immer wieder zusammen und die Stromrechnungen fielen unverhältnismäßig hoch aus. Seit rund einem Jahr sorgt nun aber die Hornsdale Power Reserve für Abhilfe. Diese besteht aus einhundert Speichereinheiten namens PowerPack2 von Tesla. Der Autobauer und Energiekonzern hat die dafür benötigten Batteriezellen allerdings nicht selbst produziert, sondern bei Samsung eingekauft. Betrieben wird die Anlage von der französischen Firma Neoen. Steht aktuell besonders viel Strom zur Verfügung, wird dieser günstig eingekauft und im Bedarfsfall wieder in das Netz eingespeist. Der Gewinn des Betreibers ergibt sich aus der Differenz zwischen günstigem Einkauf und teurem Verkauf.


Angebot und Nachfrage lassen den Preis explodieren

Neben dem Stromspeicher steht zudem ein Windpark, der ebenfalls Strom in die Anlage einspeisen kann. Weshalb die Netzstabilität dadurch verbessert wird, dürfte klar sein. Wieso sinken dadurch aber auch die Strompreise? Dies hängt mit der sogenannten Reserveleistung zusammen. Diese wird benötigt, sobald die Frequenz im Wechselstromnetz unter eine bestimmte Marke fällt. In diesem Fall muss der Netzbetreiber so schnell wie möglich zusätzlichen Strom aufkaufen und in das Netz einspeisen. Bisher allerdings standen dafür nur vergleichsweise wenige Anlagen zur Verfügung, sodass die Preise in solchen Momenten enorm in die Höhe schossen. Im September 2017 beispielsweise stieg der Strompreis kurzfristig auf über 6.000 Euro pro MWh. Diese Kosten werden auf alle Stromkunden umgelegt, was zu den hohen Preisen in der Region führte.


Die Stromkunden haben Millionen gespart

Durch den neuen Riesenakku ist nun aber mehr Reserveleistung vorhanden, sodass Angebot und Nachfrage stärker ausgeglichen sind. Dies führt zu sinkenden Preisen. Einem Bericht der Beratungsfirma Aurecon zufolge ist der Durchschnittspreis für die Reserveleistung durch den Akku auf 154 Euro pro MWh gesunken. Die Netzbetreiber haben dadurch zahlreiche Millionen eingespart – was zu niedrigeren Stromrechnungen für die Einwohner führt. Ob allerdings auch die Betreiberfirma mit dem Riesenakku Gewinn machen wird, steht noch nicht fest. Dies dürfte vor allem davon abhängen, wie sich der Preis in Zukunft entwickelt. Oder anders ausgedrückt: Werden zu viele Projekte realisiert, die Reserveleistung zur Verfügung stellen, dürfte sich die Stromspeicherung nicht mehr rechnen. Danach sieht es aktuell aber noch nicht aus.

Via: Aurecon

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