Der britische Unternehmer Richard Branson hat keine Angst vor starker Konkurrenz. So will er mit seiner Firma Virgin Galactic Touristen ins Weltall befördern. Ähnliche Pläne verfolgen allerdings auch die Milliardäre Jeff Bezos mit Blue Origin und Elon Musk mit Space X. Doch während Bezos als Gründer und Aktionär von Amazon in der Corona-Krise nur noch reicher wurde, muss Branson um sein Firmenimperium kämpfen. So leidet seine Fluglinie Virgin Atlantic unter den weltweiten Reisebeschränkungen. Auch deshalb war Branson von den Verlusten an den Aktienmärkten besonders stark betroffen: An einen einzigen Tag soll sich sein Vermögen um rund 200 Millionen Dollar verringert haben. Da könnte der Brite wohl durchaus gute Nachrichten von seinen Weltraum-Firmen gebrauchen. Doch ein wichtiger Testflug verlief nun nicht so wie geplant.


Bild: Ikluft / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)

Ein Flugzeug bringt die Rakete in die gewünschte Startposition

Konkret geht es um die Firma Virgin Orbit. Diese soll keine Touristen ins All befördern, sondern Nutzlast. Der Clou: Die Rakete startet nicht von der Erde aus, sondern beginnt ihren Flug auf einer Höhe von 10.600 Metern. Dorthin transportiert wird sie von einer umgebauten Boeing 747. Das Haupttriebwerk der LauncherOne genannten Rakete muss somit nur noch den Rest der Strecke zurücklegen. Auf diese Weise sollen beispielsweise Satelliten mit der Größe eines Kühlschranks problemlos ins All befördert werden können. Bei dem nun geplanten Testflug sollte genau dieser Mechanismus erprobt werden: Erstmals sollte die Rakete sich aus dem Flugzeug ausklinken und bis ins Weltall fliegen. Doch nun teilte das Unternehmen mit, dass kurz nach dem Start eine Anomalie aufgetreten sei. Noch vor dem eigentlichen Raketenstart wurde der Testflug daher wieder abgebrochen.

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Die Daten müssen nun ausgewertet werden

Die genaue Ursache für die Probleme sind bisher nicht bekannt. Das Unternehmen betonte aber, dass zumindest ein riesiger Berg an Daten gesammelt werden konnte. Dieser wird nun von den beteiligten Ingenieuren ausgewertet. Im Idealfall wird so nicht nur das konkrete Problem entdeckt, sondern es ergeben sich auch zahlreiche neue Erkenntnisse. Wenn man so möchte, hatte die Firma sogar Glück im Unglück. Denn weder das Flugzeug noch die Trägerrakete wurden ernsthaft beschädigt. Vielmehr funktionierte das Sicherheitskonzept und der Flieger kehrte von alleine zum Startpunkt zurück. Theoretisch könnte also schon bald ein zweiter Testflug durchgeführt werden. Einen konkreten Zeitplan dafür hat das Unternehmen aber noch nicht bekannt gegeben.

Via: The Verge

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