Während in der Lausitz mit 365 Metern das weltweit höchste Windkraftwerk entsteht, fasst China noch höhere Regionen von über 500 Metern ins Auge. Auf rund 300 Meter Höhe herrschen bereits recht konstante, kräftige Winde, doch noch weiter oben lockt weit bessere Ausbeute. Der Weg dorthin ist allerdings schwierig und komplex: kein Grund, die Flinte direkt ins Korn zu werfen – eher im Gegenteil. Neuartiges Windkraftwerk für große Höhen im Test / Bild: Universität Tsinghua Keine Betonsockel, weniger Materialverbrauch Das neue chinesische Windkraftwerk braucht keinen massiven Betonsockel und keine Zufahrtsstraßen. Auf der Erde richtet es keine Zerstörungen an und spart dabei jede Menge Material, denn es fliegt weit über uns – zumindest, wenn alles nach Plan verläuft. Der derzeitige Prototyp jedenfalls schwebt noch dicht über dem Boden, um erste Tests bezüglich Aerodynamik, Stabilität und Funktionsfähigkeit zu absolvieren. Erst, wenn die Anlage hier unten funktioniert, darf sie sich auf den Weg nach ganz oben machen. Verantwortlich für das Projekt sind Forscher an der Universität Tsinghua in Peking. Sie haben ihr Kraftwerk auf eine Nennleistung von 1,2 Megawatt konzipiert. Fliegen soll das Endprodukt in mehreren hundert Metern Höhe, für eine nahezu 100-prozentige Auslastung, die weiter unten nicht möglich ist. Der Prototyp ist ungefähr 60 Meter lang und 40 Meter breit, er verfügt über einen tragflächenartigen Aufbau. Zwölf einzelne Rotoren bilden zur Windernte einen Kreis. Ununterbrochene Stromerzeugung – doch wie funktioniert die Wartung? Ununterbrochene Stromerzeugung, so lautet das Ziel. Damit werden Speichersysteme überflüssig – bei deutlich besserer Planbarkeit des Energieertrags. Allerdings muss das riesige Objekt dafür bei starken Winden stabil an Ort und Stelle bleiben und mit robusten Stromkabeln versehen sein, die bis zur Erde reichen. Daran scheiterte einst schon das Google-Projekt »Makani« mit seinen Windkraftdrachen. Zudem müssen die Ingenieure noch die Wartungsfrage klären, denn derart komplexe Anlagen benötigen unbedingt zwischendurch eine technische Durchsicht und Reparaturen. Das System sollt so lange wie möglich autonom ohne menschliche Eingriffe laufen können, denn in extremen Höhen sind Überarbeitungen aufwändig und teuer. Aber: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Das Projekt hat deshalb weitere Aufmerksamkeit verdient. Quelle: t3n.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter