Wer sich heute die Oberfläche des Mars ganz genau anschaut, entdeckt Spuren längst vergangener Zeiten. Denn dort sind unter anderem ausgetrocknete Flussbetten und sogar die Ränder eines riesigen ehemaligen Ozeans zu sehen. Tatsächlich ähnelte der heute rote Planet vor 3,6 bis 3 Milliarden Jahren der aktuellen Erde: Warme Temperaturen und Wasser auf der Oberfläche boten theoretisch sogar die Voraussetzungen für die Entstehung von Leben. Ob es dazu tatsächlich gekommen ist, konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Theoretisch ist es aber sogar denkbar, dass einzelne Arten von Eizellern tief im Boden des Planeten weiter überlebt haben. Auch hier steht der finale Nachweis aber noch aus. Ein Team von US-Forschern hat sich nun aber zunächst mit einer anderen Frage beschäftigt: Warum kühlte der Mars vor rund 3 Milliarden Jahren so schlagartig ab und wurde dadurch zum heute bekannten Wüstenplaneten?


Mars
Foto: Mars, Moyan Brenn, Flickr, CC BY-SA 2.0

Die Analyse von Flussbetten führte zu neuen Erkenntnissen

Lange Zeit wurde von den meisten Wissenschaftlern die Theorie vertreten, dass die Abkühlung durch den Verlust des Klimagases Kohlendioxid verursacht wurde. Nun aber schauten sich die Forscher die bis heute noch vorhandenen Flussbetten auf dem Mars einmal genauer an. Im Fokus standen vor allem die Veränderungen im Laufe der Zeit. Denn dadurch wiederum lassen sich Rückschlüsse auf die klimatischen Entwicklungen ziehen. So entwickelten die Forscher verschiedene Klimamodelle und schauten, ob sich diese mit den Beobachtungen aus den Flussbetten in Einklang bringen lassen. Die entscheidende Erkenntnis: Die Veränderungen lassen sich – anders als bisher angenommen – nicht auf das Klimagas Kohlendioxid zurückführen. Dies haben die Forscher durch ihre Untersuchungen nun eindeutig nachgewiesen. Allerdings konnten sie auch keinen alternativen Erklärungsansatz definitiv beweisen. Einige Ideen gibt es aber zumindest schon.

Die Klimageschichte ist noch nicht vollständig bekannt

So könnte sich die Menge an Wasserdampf in der Atmosphäre des Mars verringert haben. Ein anderer Ansatz geht davon aus, dass sich dort Eiskristalle gebildet haben, die die Sonnenstrahlung reflektieren. Weitere Erkenntnisse sollen nun die Analysen von Bodenproben bringen. Dadurch erhoffen sich die Forscher auch, herauszufinden, ob der Verlust von Wasser auf der Oberfläche des Planeten eine reine Folge der beschriebenen Klimaveränderung war. Oder ob das Verschwinden des Wassers wiederum Veränderungen des Klimas zur Folge hatte. Es zeigt sich also: Die Klimageschichte des roten Planeten ist auch weiterhin voller Geheimnisse. Die bisher gängigste Theorie scheint nun aber zumindest widerlegt zu sein. Nun liegt es an den Forschern, neue Ideen zu präsentieren und möglicherweise durch Bodenproben und weitere Forschungsarbeiten zu bestätigen.


Via: n-tv

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