Chemische Abnehmspritze oder doch lieber eine Magenverkleinerung? Bei bestehender Fettleibigkeit fehlt es nicht an Therapiemöglichkeiten, doch die haben immer ihren Preis. Die Risiken und Nebenwirkungen von Operationen und regelmäßiger Medikamentengabe sind bekannt, als Alternative winkte bisher nur eine anstrengende Diät plus lebenslange Nahrungsumstellung.


Grüner Tee wirkt als Fettmagnet in speziell zusammengesetzten Kügelchen

Fettleibigkeit und Übergewicht als verbreitetes Gesundheitsproblem

Weltweit gelten mehr als 890 Menschen als adipös, damit avanciert dieses Gesundheitsproblem zur vierthäufigsten Todesursache. Ganz zu schweigen von den vielen übergewichtigen Menschen unterhalb der Fettleibigkeit, die ebenfalls mit ihren Pfunden und nachfolgenden Erkrankungen kämpfen. Wie wäre es, mit einem natürlichen, gesunden Nahrungsmittel ohne lästige Nebenwirkungen abzunehmen?

Grüner Tee und Seetangfasern sollen Abhilfe schaffen

Ein Forscherteam unter der Leitung von Yue Wu von der Sichuan-Universität in China stellt essbare, pflanzliche Kügelchen her, indem es Vitamin E mit Polyphenolen aus grünem Tee vermischt, die „stabile“ und „biokompatible“ Nanostrukturen bilden, um Fett effektiv zu binden. Die Wissenschaftler beschichten die Kügelchen mit Alginat, einer Art Seetangfaser zum Schutz gegen die saure Umgebung des Magens. So werden die Kugeln erst im Darm aktiv, dort dehnen sie sich aus und ziehen Fetttröpfchen aus dem Nahrungsbrei an, die sie in ihrem Inneren binden. Der Körper kann diese Fette entsprechend nicht mehr aufnehmen, sie werden mitsamt den Kügelchen ausgeschieden.


Über 17 Prozent Gewichtsabnahme bei Ratten

An fettreich ernährten Ratten haben die Abnehmkugeln schon funktioniert: Die Tiere verloren im Gegensatz zu einer Vergleichsgruppe mehr als 17 Prozent ihres Körpergewichts, wenn sie mit ihrem Essen auch die Mini-Kugeln erhielten. Das Fettgewebe reduzierte sich messbar. Im Kot fand sich mehr als unverdautes Fett als sonst, ohne dass die Tiere Anzeichen von Darmbeschwerden hatten. Jetzt nahmen die Forscher die Zusammenarbeit mit einem Biotech-Unternehmen und einem chinesischen Krankenhaus auf, um die Behandlung vom Labor auf die Klinik zu übertragen.

26 menschliche Probanden testen das Nahrungsergänzungsmittel bereits, die Ergebnisse stehen noch aus. Eine Zusammenfassung der Rattenstudie veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachmagazin »Cell Biomaterials«.

Quelle: newatlas.com 

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