Apple Watch-Besitzer mussten sich relativ zeitig bereits mit dem Thema der elektronischen SIM-Karte auseinandersetzen. Wer vor einigen Jahren die Apple Watch mit der roten Krone vollends nutzen wollte, der kam an die Aktivierung der virtuellen SIM-Karte nicht vorbei. Kamen zunächst Telekomkunden in den Genuss der neuen SIM-Karte, wurde die eSIM (embedded SIM) sukzessive weiter im Markt intergiert. Welche Möglichkeiten die eSIM offenbart und wie die SIM-Karte der Zukunft funktioniert, wollen wir in diesem Beitrag einmal näher durchleuchten.


eSIM- So funktioniert die fest eingelötete SIM-Karte

Vor sieben Jahren wurde die eSIM eingeführt. Als Vorreiter gilt hier unter anderem Apple. Der Konzern hatte damals wieder einmal mit einem kleinen Shitstorm zu kämpfen. „Ist es nicht schon schlimm genug, dass die Akkus im iPhone und Co fest verklebt sind, geht das nun auch mit der SIM-Karte weiter“, so der etwaige Tenor. Nun sieben Jahre später ist die eSIM vor allem in Smartphones der oberen Preiskategorien keine Seltenheit mehr. Zunehmend soll sich der Einsatz auch in den Mittelklassesektor verlagern. Die Vorteile der eSIM liegen auf der Hand. Allein die Tatsache, dass kein Einschubfach für die SIM-Karte benötigt wird, räumt nicht nur einen größeren Geräte-Design-Spielraum ein, sondern macht das Gerät den Herstellern zufolge auch weniger anfällig für mechanische Defekte.

Schon bei Auslieferung eines eSIM unterstützten Device, befindet sich die SIM-Karte als Baustein bereits fest im Inneren. In der Folge werden die Daten, die auch auf herkömmlichen SIM-Karten zu finden sind, einfach über das Internet heruntergeladen. Das war dann auch schon der große Zauber. Laut dem weltweiten Industrieverband der Mobilfunkanbieter (GSMA), sollen bis zum Jahr 2025 knapp ein Drittel der weltweit genutzten Smartphones mit einer eSIm ausgestattet sein. Obwohl den Providern damit geholfen wird und sich Postsendungen vermeiden lassen, geht der Support der eSim noch etwas schleppend voran. Bei einem Großteil der Mobilfunkanbieter und auch smarten Prepaid-Karten-Tarifen, können die eingebetteten SIM-Karten oftmals sogar kostenfrei eingetauscht oder zusätzlich beantragt werden. Eine schleichende Revolution, die sich lohnt. Warum? Das zeigt der Blick auf die Möglichkeiten der virtuellen SIM-Karte.


Die eSIM kann in Zukunft viele Funktionen ermöglichen

Die eSIM erleichtert nicht nur den Wechsel des Geräts oder Mobilfunkanbieters, sondern kann auch Daten speichern, wie etwa den elektronischen Personalausweis. Da immer mehr Geräte in der Lage sind mit dem Internet eine Verbindung aufbauen zu können, sind eSIMs durchaus auch da praktisch, wo das Modul mit der entsprechenden Bausatzgruppe nicht so einfach zu erreichen, ein Wechsel der SIM-Karte also recht schwierig ist. Denkbar wären größere Industrieanlagen aber auch Haushaltsgeräte oder Kraftfahrzeuge. Die festeingelötete SIM-Karte ist dann um ein Vielfaches einfacher zu handhaben. Bei einer Vielzahl von IoT-Geräten (internet of things), ist die eSIM kaum noch wegzudenken. Die klassische SIM-Karte hat folglich zunehmend ausgedient. Der elektronische Führerschein oder Token für Schließsysteme sind weitere Anwendungsszenarien.

Gefahr des SIM-Swapping

Einen kleinen bitteren Nachgeschmack hat die eSIM-Technologie allerdings auch. Wie bei vielen Innovationen, die über das Internet realisiert werden können, sind auch Hacker mit im Boot. Ein recht junges Phänomen ist dabei das sogenannte SIM-Swapping. Hierbei geben sich Hacker als ihre Opfer aus und nutzen dazu zuvor ausgespähte Daten, um einen Diebstahl der Mobilfunknummer zu begehen. Warum die Mobilfunknummer stehlen? Weil mit dieser oftmals auch Online-Banking-Konten, Shopping-Profile und einige weitere sensible Daten verknüpft sind. Die Daten zu den Opfern besorgen sich die Hacker entweder über die sozialen Netzwerke (Social Engineering), kaufen diese im DarkNet ein oder setzen auf Phishing-Mails. Sind die benötigten Daten vorhanden, wird das Kundencenter des Mobilfunkanbieters in Kenntnis gesetzt, dass entweder das Handy, samt SIM-Karte verloren gegangen sind oder der bestehende Vertrag gekündigt und ein neuer mit Rufnummermitnahme abgeschlossen werden soll. In beiden Fällen wäre die Rufnummer schon fast weg. Allerdings müssten die Hacker bei einer gewöhnlichen SIM-Karte zunächst noch auf die Post warten, während die eSIM über das Internet freigeschalten wird. Der Postweg bei der herkömmlichen SIM kann unter Umständen eine weitere Spur zur Folge haben. Wie man sich schützen kann, erklärt die Computerwoche recht gut. In diesem Fall sind die Mobilfunkanbieter in der Pflicht diese Sicherheitslücke zu schließen.

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