Weitsichtigkeit nervt: Mit den Jahren wird es immer schwieriger, ohne Brille zu lesen oder ein Foto zu erkennen. Viele ältere Leute tragen entweder eine Gleitsichtbrille oder haben ihre Lesebrille möglichst immer dabei, um im Bedarfsfall nicht halb blind dazustehen. Die meisten finden sich mit diesem Schicksal irgendwie ab, einige lassen sich operieren. In den USA gibt es nun eine dritte Möglichkeit: tägliche Augentropfen. Augentropfen gegen Weitsichtigkeit Wieder normale Nahsicht möglich? Die Food and Drug Administration (FDA), die in den USA für die Zulassung von Medikamenten und Lebensmitteln zuständig ist, hat die Augentropfen mit den Namen VIZZ von der Pharmafirma LENZ zugelassen. Es sind tatsächlich nicht die ersten ihrer Art, jedoch bleiben diesmal wohl die unangenehmen Nebenwirkungen des bisherigen Produkts namens Vuity aus. Schweregefühl in den Augenbrauen und andere Probleme, vor allem des Glaskörpers, sind offensichtlich nicht mehr feststellbar. Einmal am Tag angewandt, sollen die VIZZ-Tropfen also so gut wie nebenwirkungsfrei die Nahsicht durch den sogenannten Lochblendeneffekt deutlich verbessert. Pharmastudien sollen das bestätigen, auf ihnen basiert die Entscheidung der FDA. Begutachtete Fachartikel sind bislang noch nicht vorhanden. Effekt ähnlich wie bei Kamera-Objektiv Das Pilocarpinhydrochlorid in Vuitiy wirkt direkt auf den Fokussierungsmuskel des Auges, den sogenannten Ziliarmuskel, während das Aceclidin in den VIZZ-Tropfen sanft die Pupille verengt. Ähnlich wie bei einem Kameraobjektiv lassen sich so nahe Objekte schärfer fokussieren. Die Fernsicht bleibt offensichtlich unbeeinträchtigt, auch ein Zoom-Objekt (myopische Verschiebung) entsteht wohl nicht. Jetzt soll es noch etwa drei Monate dauern, bis die rund 128 Millionen weitsichtigen Erwachsenen in den USA von der Therapie profitieren können. Einmal getropft, wirkt das Medikament zehn Stunden lang, deckt also den Vollzeit-Arbeitstag plus etwas Freizeit ab. Der klinische Forscher von Marc Bloomenstein sagt dazu: »Diese FDA-Zulassung stellt einen bahnbrechenden Paradigmenwechsel in den Behandlungsmöglichkeiten für Millionen von Menschen dar, die frustriert sind und mit dem unvermeidlichen altersbedingten Verlust ihrer Nahsicht zu kämpfen haben. Ich glaube, dass dies eine willkommene Lösung sowohl für Optiker als auch für Augenärzte sein wird, die nun eine hochwirksame und begehrte Behandlung der Presbyopie anbieten können, die sofort zum Standard werden könnte, mit einem Produktprofil, das den Bedürfnissen unserer Patienten entspricht.« Quelle: newatlas.com Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter