Google Earth erobert die vierte Dimension: Jetzt zeigen die Satellitenbilder nicht mehr nur die (ungefähre) Gegenwart, sondern auch die Vergangenheit und den Entwicklungsprozess, der dazwischenliegt. Städte breiten sich aus, Küstenlinien begeben sich auf Wanderschaft, Waldflächen schwinden dahin: 24 Millionen Satellitenbilder machen den Timelapse lebendig und versetzen den Zuschauer dabei ins Staunen.


Von NASA/Apollo 17 crew; taken by either Harrison Schmitt or Ron Evans – https://web.archive.org/web/20160112123725/http://grin.hq.nasa.gov/ABSTRACTS/GPN-2000-001138.html (image link); see also https://www.nasa.gov/multimedia/imagegallery/image_feature_329.html, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=43894484

Die Verarbeitung der Bilder dauerte 20 Mio. Stunden

Die Veränderungen, die sich im Zeitraffer vor den Augen der User abspielen, fanden zwischen 1984 und 2020 statt. In diesen 37 Jahren entstanden die über 20 Millionen gestochen scharfen Aufnahmen, die zusammen einen Speicherplatz von 20 Petabyte in Anspruch nehmen. Alles in allem dauerte es zwei Millionen Stunden, die von Tausenden Rechnern der Google Cloud abgeleistet wurden, um diese ungeheure Fotoflut zu verarbeiten. Doch die grundlegende Arbeit leisteten die Satelliten der NASA, der ESA und des US-Geolocigal Survey, die unsere Erde aus Tausenden Blickwinkeln über Jahre hinweg fotografierten.

Megastädte explodieren, Gletscher tauen ab

Den Löwenanteil zur Timelape-Funktion tragen die Daten der ESA-Mission Sentinel-2 bei: Die beiden zur Mission gehörenden Satelliten lichten bei jedem ihrer Erdüberflüge einen Streifen von 290 Kilometer Breite ab. Alle fünf Tage gelingt es ihnen, auf ihrer Umlaufbahn jeden einzelnen Ort der Erde bildlich festzuhalten, die Auflösung beträgt dabei 10 Meter. User von Google Earth klicken nun auf die Stelle, die sie im Zeitraffer sehen möchten und erleben dann mit, wie Gletscher anwachsen und wieder abtauen und Mega-Städte geradezu explodieren. Sie sehen die Wanderschaft der Kontinente, die allmähliche Veränderung der Flüsse und das Wachsen von Bergbaugruben sowie gigantischer Plantagen.


Zu einigen Themengebieten hat Google Earth geführte Touren angelegt, um das zugehörige Hintergrundwissen zu vermitteln. Die Timelapse-Funktion wird sich in Zukunft immer weiter entwickeln, jährlich strömen neue Daten herein und ergänzen das vorhandene Material. Eine intensivere Dokumentation der Erdoberfläche hat es nie gegeben, und schon gar nicht in Form eines anschaulichen Zeitraffers. Richtet euch darauf ein, fasziniert, aber auch geschockt zu sein.

Ein kleiner Vorgeschmack im Video

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Quelle: scinexx.de

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