Jeden Tag wird durch die noch immer vorherrschende Corona-Pandemie verdeutlicht, wie wichtig die Gesundheit ist. Die Braunschweiger Privatbank setzte sich darum für die Veranstaltung „Die Zukunft der Medizin“ ein. Diese Veranstaltung wurde von der Berliner Bürgerstiftung ermöglicht.


Schnelle Medizin-Entwicklung


Experten legten in ihren Vorträgen im historischen Hörsaal des Kaiserin-Friedrich-Hauses die Fortschritte der Medizin dar. Auch erklärten diese welche Herausforderungen in Zukunft anstehen und warum die nächsten Fortschritte schneller erreicht sein werden.

  1. Therapien werden personalisiert: Personalisierte Behandlungen gelten allgemein als effektiver als Standardtherapien. Mit Big Data und der großen Datenbank kann bald gegen seltene Erkrankungen mit der Hilfe von vergleichbaren Erkrankten-Gruppen behandelt werden. Mit deren Krankheitsverläufen und Behandlungen können Ärzte erkennen, wann welche Maßnahmen am besten eingesetzt werden.
  2. Telemedizin: Mit Online-Sprechstunden und Apps auf Rezept müssen Patienten in Zukunft nicht mehr persönlich die Arztpraxis aufsuchen. Die Apps geben etwa Tipps, Anwendungen und Hinweise, welche gegen Diabetes, Schlafstörungen, Ängste usw. helfen können. Solche Apps sind so aufgebaut, dass die Motivation der Patienten angespornt wird.
  3. In-Vivo-Gentherapie: Auf langer Sicht könnte die In-Vivo-Therapie in die Wirklichkeit umgesetzt werden. Bei ihr werden Erkrankungen an der Wurzel geheilt. Bisherige Ansätze klingen erfolgversprechend. Angewandt werden kann diese Therapie gegen endlose Mutationen.
  4. Autonom operierender Roboter: Operationen werden immer mehr von autonomen und genauen Robotern durchgeführt. Die OP wird von einem Arzt überwacht. Was für viele Menschen zuerst befremdlich klingt, kann für mehr Sicherheit, etwa weniger Blutungen oder geringere Fehlerwahrscheinlichkeit sorgen.
  5. Exoskelette: Mobile Exoskelette werden Menschen mit Lähmungen oder Behinderungen mehr Lebensqualität ermöglichen. Mit der Rüstung kann etwa der Rollstuhl verlassen werden. Später könnte das Gerät bei Rückenmarksschäden direkt über das Gehirn steuerbar sein.
  6. Virtueller Assistent: Virtuelle Assistenten wie Chatbots können für hilfsbedürftige Menschen als Ansprechpartner dienen oder eine Hilfe bei der täglichen Versorgung sein. Auch eine Nutzung im Bereich Prävention und Wellness ist möglich. Spezielle Assistenten könnten zudem zu Frühverdachtsdiagnosen genutzt werden.
  7. Value-based Health Care: Ärzte und Krankenhäuser werden bislang nach erbrachten Leistungen bezahlt. Das Ergebnis der Leistung ist dabei nicht entscheidend. In den Niederlanden und in Schweden wird teilweise qualitätsorientiert bezahlt. Eventuell wird auch hier die Vergütungsweise umgestellt. Dann werden die Patientenerfahrungen bei der Bezahlung einbezogen.

Schlussfolgerung

In der Medizin werden viele schnelle Fortschritte gemacht. Das Ziel ist mehr Qualität und Gesundheit. Die Fortschritte bescheren jedoch dem Gesundheitssystem vermehrt Ausgaben. Wie das mit Betracht des demografischen Wandels mittels der Krankenkassen finanziert werden soll, ist bislang noch offen. Eine unverzichtbare Bedingung ist auf alle Fälle der stetige Ausbau im Bereich der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Hier besitzt Deutschland viel Nachholbedarf.

Mit der Digitalisierung können sich Pflegekräfte und Ärzte auf die eigentlichen Aufgaben konzentrieren und müssen weniger Zeit mit der Bürokratie und mit der Verwaltung verbringen. Das wiederum kann Kosten verringern und dem Personalmangel im medizinischen Bereich entgegenwirken.

Die Digitalisierung sollte jedoch nicht nur für den eigenen Zweck erfolgen. Mit der Verbesserung des digitalen Bereichs werden am besten ebenso die Daten und Leistungen sinnvoll miteinander verknüpft. Das ist eine große Herausforderung.

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