Der chinesische Buddhismus und Konfuzianismus unterscheidet sich deutlich vom bei uns eher bekannten tibetanischen Buddhismus. Deshalb gibt es in vielen asiatischen Ländern auch Traditionen und Glaubensvorstellungen, die für unser westlichs Verständnis oft seltsam klingen. Eines dieser Rituale ist das Verbrennen von „Joss Paper“ – Übersetzt „Gold Papier. Oft wird es auch Geistergeld oder Höllengeld genannt.

Was erhoffen sich Menschen vom Joss Paper verbrennen?

Die Menschen die Joss Paper verbrennen glauben daran, dass Personen im Jenseits genauso Bedürfnisse haben wie im Diesseits. Ein Weg Güter von einer Welt in die nächste zu transportieren ist das Verbrennen des Joss Paper. Dabei bildet man alle möglichen Güter auf dem Gold-Papier ab und verbrennt sie dann.


Besonders beliebt sind dabei Geldscheine, da man Geld ja auch im Jenseits immer gebrauchen kann. Es kann aber auch für Autos, Häuser, Fernseher und andere weltliche Güter stehen. Doch auch Kleidung und Essen scheint es im Jenseits nicht ausreichend zu geben – denn auch diese Dinge werden oft durch Verbrennen in die Nachwelt transportiert.

Dabei wird oft auch viel Zeit und Geld in die Erstellung der Papier-Modelle für die Nachwelt gesteckt. Ein detailgetreues Motorrad oder eine Villa aus Papier kann deshalb auch mal mehrere hundert Euro kosten – nur um dann anschließend verbrannt zu werden.

Wann wird das „Höllengeld“ Joss Paper verbrannt?

Joss Paper kann eigentlich immer verbrannt werden und wird deshalb auch in den meisten Asia-Shops angeboten. Auch vor Tempeln gibt es oft Händler die verschiedene Formen des Höllengelds anbieten.

In manchen Regionen glaubt man auch, dass sich die Tore zur Hölle nur an einem bestimmten Tag öffnen, wie z.B. dem Fest der hungrigen Geister in Hongkong.

Auch bei Beerdigungen werden oft Joss Paper verbrennt und quasi als letzte Gabe an die Angehörigen weitergegeben. Ob das Handy dann aber im Jenseits auch funktioniert und weshalb dennoch keine Verbindung ins Diesseits möglich ist, bleibt aber wohl weiterhin ein Geheimnis. Genauso die Frage, was für einen Steckdosenadapter im Jenseits denn benötigt wird 😉

Meist findet sich auf dem Joss Paper das Abbild des Jade-Kaisers, dem Herrscher der Unterwelt. Es muss aber auch gesagt werden, dass im Asiatischen „Hölle“ nicht so negativ belegt ist wie bei uns, sondern generell die Nachwelt beschreibt.

Da sich Asiaten mittlerweile auf der ganzen Welt verbreitet haben wird die Zeremonie mittlerweile auch in Europa oder den USA immer öfter zelebriert. Selbst die Pro7 Sendung Galileo hat bereits über das „Höllengeld“ Joss Paper berichtet.

2 Kommentare

  1. Dings

    15. November 2012 at 14:38

    Unter einer neutralen Berichterstattung verstehe ich etwas anderes. Die Zynischen Kommentare über fremde religiöse Vorstellungen und dieses Augenzwinkern empfinde ich als unangebracht.
    Trotzdem sehr interessant und wahrscheinlich tatsächlich ein Trend der Zukunft.

  2. Trends der Zukunft

    15. November 2012 at 16:27

    Der Vorteil eines Bloggers gegenüber klassischen Medien, wir dürfen Meinung haben, auch mit Augenzwinkern 😉 Möchte natürlich dennoch niemanden vor den Kopf stoßen.

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