Seit 1988 die EWG-Norm Nr. 1677/88 die Gurkenkrümmung im Wirtschaftsraum streng regelte, haben die EWG und ihr Nachfolger EU ihren Ruf als Bürokratiemonster weg. 2009 fiel die genannte Norm zwar wieder und die Europäische Union behandelte ihr Gemüse wieder deutlich liberaler, doch seither haben zigtausende andere Vorschriften auf unserem Kontinent Einzug gehalten. Nun zeigt sich Apple mit den Regulierungen der EU so verunsichert, dass der Konzern das wichtigste Feature an den neuen AirPods 3 speziell für unsere Region weglässt: die Live-Übersetzung.


Die EU ist seit jeher für ihre Regulierungen bekannt

Smarte Kopfhörer übertragen Live-Übersetzungen per KI

Seit den Babbelfischen aus den Science-Fiction-Welten von Douglas Adams sehnt sich die Welt nach kleinen Geräten, die direkt im Ohr jede Sprache der Welt (oder, wenn es hart kommt, auch des Universums) übersetzen können. Die AirPods 3, die demnächst auf den Markt kommen, machen diesen Traum im Rest der Welt wahr, aber nicht in der EU. Mittels Apple Intelligence, einer konzerneigenen KI, übertragen die smarten Kopfhörer Live-Übersetzungen ins Ohr ihres Trägers. Auf seiner Support-Seite gibt Apple explizit bekannt: «Die Live-Übersetzung mit AirPods ist nicht verfügbar, wenn Sie sich in der EU befinden und das Land oder die Region Ihres Apple-Kontos ebenfalls in der EU liegt.«

Vor allem europäische Sprachen im KI-Repertoire

EU-Bürgern, die außerhalb der EU reisen, steht die Funktion angeblich zur Verfügung. Dasselbe gilt wohl für Nicht-EU-Bürger, die innerhalb der EU unterwegs sind. Zum derzeitigen Sprachrepertoire gehören ironischerweise vor allem europäische Zungen wie Englisch, Spanisch, Deutsch, Französisch und Portugiesisch. Zeitnah sollen sich auch Italienisch, Koreanisch und Chinesisch hinzugesellen.


Welche EU-Regulierungen der Übersetzung genau im Wege stehen, gibt Apple nicht an. Eventuell handelt es sich um den Digital Markets Act (DMA) oder um den EU AI Act und Datenschutz (DSGVO/GDPR). Der Rollout kann aber nach der Rechtsprüfung noch verzögert stattfinden, denn wie wir alle wissen, muss man sich manchmal erst durch den hiesigen Paragraphen-Dschungel schlagen, um schließlich die richtige Erkenntnis zu erlangen.

Übrigens: Die Übersetzungsfunktion soll auch für ältere AirPods verfügbar sein. Wer also AirPods 2 oder AirPods 4 mit aktiver Geräuschunterdrückung (ANC) besitzt – und außerhalb der EU lebt! – kann bald seine eigenen Babbelfische anschalten.

Quelle: futurezone.at 

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