Beschädigte und völlig zerstörte Korallenriffe, die zuvor die naheliegenden Küsten vor mächtigen Wellen geschützt haben, will das Unternehmen Reefy aus der niederländischen Universitätsstadt Delft mit riesigen Blöcken aus Beton ersetzen. Die Sechs-Tonnen-Kolosse sollen auch bereits abbröckelnde Küsten direkt vor weiterer Erosion schützen. Bisher wurden in solchen Fällen Wellenbrecher eingesetzt, wie die vierbeinigen Tetrapoden in den Niederlanden oder Berge von ausgedienten Autoreifen. Doch diese Schutzschilde sind eine Bedrohung für Meeresflora und -fauna.


Bild: Reefy

Betonblöcke laden Muscheln ein

Genau das will Reefy mit seinen Blöcken, die überdimensionalen Legosteinen ähneln, ändern. Die Oberflächen sind so strukturiert, dass sie Muscheln einladen, sich an ihnen festzuklammern. Röhrenförmige Durchlässe für Meerwasser bieten anderen Tieren Unterschlupf. Die Ufer werden nicht nur geschützt, sondern zu wertvollen und vielfältigen Lebensräumen. Das Unternehmen will die Attraktivität seiner Blöcke noch erhöhen, indem es die Oberflächen mit einer Schicht überzieht, die Nährstoffe abgibt, sodass Muscheln sich dort noch lieber festkleben. Die Blöcke sind miteinander verbunden, sodass Wellen sie nicht nur wegen ihres Gewichts nicht verschieben können.

Lebende Schicht, die ständig wächst

„Die Idee zur Entwicklung dieser Blöcke bestand darin, eine Grundlage für die Besiedelung etwa mit Muscheln zu schaffen“, sagt Jaime Ascencio, CEO und Mitbegründer von Reefy. „Es sollte eine lebende Schicht entstehen, die mit dem Anstieg des Meeresspiegels wächst und sich selbst heilen kann“.


„Rotterdamer Riff“ schützt die Küste

Im März 2023 installierte Reefy in Zusammenarbeit mit der Stadt Rotterdam das „Rotterdamer Riff“. Dieses groß angelegte Pilotprojekt ist Teil des „Green Gate“-Programms, mit dem die niederländische Regierung die natürlichen Bedingungen im Maas-/Rheindelta wiederherstellen will. Schutzmaßnahmen sind erforderlich, um die empfindlichen Küsten vor den Wellen zu schützen, die ein- und ausfahrende Schiffe erzeugen.

Die Reparatur von Korallenriffen testet das Unternehmen in Indonesien. Es besteht die Hoffnung, dass sich auf den strukturierten Oberflächen auch Korallen ansiedeln, die einer Vielzahl von Meeresbewohnern einen Lebensraum bieten.

 

via Reefy

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