Künftig genügte ein Lichtblitz aus einem kleinen Spezialgerät, um Menschen zu identifizieren, die an Malaria erkrankt sind. Es klappt mit infrarotem Licht, das in der Fingerkuppe oder im Ohrläppchen teilweise absorbiert, reflektiert oder mit veränderter Frequenz wieder abgestrahlt wird. Dieses Muster, das charakteristisch ist für Infizierte, wird von einer App interpretiert, die in ein Smartphone passt. Mit Techniken des maschinellen Lernens trainiert und basierend auf künstlicher Intelligenz ist sie in der Lage, minutenschnell ein Ergebnis zu liefern. Tests zeigten, dass die Diagnose mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig ist.


Das Gerät und die zugehörige Smartphone-Software hat ein internationales Team unter der Leitung von der Biowissenschaftlerin Maggy Lord entwickelt, die das Infrarot-Überwachungs- und Diagnoseteam an der Fakultät für Naturwissenschaften der University of Queensland im australischen Brisbane leitet. Das System könnte dazu beitragen, jährlich Hunderttausende Leben zu retten, glaubt sie. Man könnte es auch an Flughäfen einsetzen, um Menschen, die aus maraliaverseuchten Regionen kommen, zu testen.


„Derzeit ist es unglaublich schwierig, große Gruppen von Menschen zu testen, wie zum Beispiel die Bevölkerung eines Dorfes oder gar einer Stadt“, so Lord „Man muss von jedem eine Blutprobe nehmen und sie mit einem Reagenz mischen, um ein Ergebnis zu erhalten.“ Und das dauert. Mit ihrem Gerät könne man dagegen in Verdachtsgebieten Reihenuntersuchungen anbieten, die auch Menschen aufspüren, die erkrankt sind, aber keine Symptome zeigen. Diese sind eine Gefahr, weil sie als Quelle für eine Weiterverbreitung der Krankheit über die Tzetze-Fliege dienen.

Laut Malariabericht der Weltgesundheitsorganisation in Genf gab es im Jahr 2020 weltweit schätzungsweise 241 Millionen Infizierte. Mehr als 600.000 starben an Malaria. Am stärksten betroffen ist Afrika südlich der Sahara. Dort sind 90 Prozent der Toten Kinder unter fünf Jahren. „Die Weltgesundheitsorganisation hat eine groß angelegte Überwachung in gefährdeten Gebieten vorgeschlagen“, sagt Lord. Unser nicht-invasives Gerät, das erschwinglich ist und schnelle Ergebnisse liefert, bietet eine Möglichkeit, dies zu verwirklichen.

 

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