Digitale Dateien galten lange Zeit als extrem einfach zu kopieren. Diese Erfahrung musste unter anderem die Musikindustrie machen, die schwer mit eigentlich illegalen Tauschbörsen zu kämpfen hatte. Dort Musik herunterzuladen war tatsächlich verboten. Die entsprechenden Dateien zu besitzen und die Musik zu hören hingegen nicht. Tatsächlich hätte auch niemand nachweisen können, ob es sich um eine gekaufte oder kopierte Datei handelt. Dies hat sich inzwischen allerdings geändert. Möglich macht das die Blockchain-Technologie, über die oftmals im Zusammenhang mit Cryptowährungen wie dem Bitcoin berichtet wird. Dabei handelt es sich aber um sogenannte „fungible Token“. Die einzelnen Bitcoin sind also identisch und austauschbar. Tatsächlich ist es aber auch möglich, digitale Werke auf einer Blockchain zu speichern und dort mit einer einzigartigen Signatur zu versehen.


Das Kunstwerk lässt sich stets bis zum Künstler zurückverfolgen

Die dort eingetragenen Daten können dann nicht mehr so einfach kopiert werden. Beziehungsweise lässt sich anschließend zumindest herausfinden, welche Datei das Original und welche die Fälschung ist. Fachleute sprechen in einem solchen Fall von einem „Non-Fungible-Token“ – oder kurz: NFT. Die Anwendungsmöglichkeiten für eine solche Technologie sind theoretisch extrem vielfältig. Faktisch wird sie bisher aber hauptsächlich für den Verkauf von Cryptokunst genutzt. Dabei handelt es sich um Bilder, Animationen, Videos oder Collagen, die ein Künstler digital produziert und anschließend als NFT auf einer Blockchain speichert. Der große Vorteil: So lassen sich die Werke deutlich besser vermarkten, weil die potenziellen Käufer so stets nachweisen können, dass die Datei tatsächlich direkt vom Künstler stammt. Cryptokunst hat dadurch extrem an Wert gewonnen.


Die Auktion startete bei lediglich einhundert Dollar

So machte erst kürzlich die Künstlerin Grimes auf sich aufmerksam, die mit dem Verkauf von digitaler Kunst mehr als sechs Millionen Dollar einnahm. Noch einmal deutlich mehr verdiente nun der Digitalkünstler Mike Winkelmann alias Beeple. Er kooperierte für den Verkauf einer digitalen Collage mit der Plattform Makersplace und dem renommierten Auktionshaus Christie’s. Die Experten dort schienen zu Beginn nicht wirklich vom Wert des Kunstwerks überzeugt zu sein. So taxierten sie die Collage auf „Schätzwert: unbekannt“ und starteten die Auktion bei lediglich einhundert Dollar. Zwei Wochen später brachte das 21.069 mal 21.069 Pixel messende Werk dann einen neuen Rekordpreis für digitale Kunst ein. Der Erfolg der Cryptokunst sorgt nun dafür, dass vermehrt versucht wird, NFTs auch in anderen Bereichen zum Einsatz zu bringen – etwa beim Handel von aufwändig gestalteten digitalen Spielkarten.

Via: NFT

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